Mit Hilfe des Röntgengoniometers und der Neutronenbeugung wurden abgebunden historische Gipsmörtelproben und Estrichgipsmörtelproben geprüft. Es konnten so weiter technologische, bauphysikalische und mineralogische Übereinstimmungen zwischen dem historischen Gipsmörtel und Estrichgips festgestellt werden. Ziel der Arbeit ist es, Grundlagen für die Rekonstruktion des historischen Gipsmörtels in Mitteldeutschland und des Estrichgipses zur schaffen.
Manfred Steinbrecher Bücher


Eine Vielzahl von Denkmalen ab dem frühen Mittelalter wurde mit Gipsmörtel errichtet. Dazu gehörte auch die Anwendung des historischen Gipsmörtels als Innen- und Außenputz. Bei der Konservierung, Restaurierung und Sanierung von Denkmalen, die mit historischem Gipsmörtel errichtet wurden, kam es im 20. Jahrhundert teilweise zum Einsatz von Zement oder zementhaltigen Mörteln. Diese Materialkombination geschah teilweise durch Unkenntnis bzw. falsche Materialanalysen und führte zu Verlusten und Schäden. Die Arbeit soll eine Sammlung von Erfahrungen liefern, die bei der Sanierung und Konservierung von Denkmalen die mit Gipsmörtel errichtet wurden, im Verlauf von 19 Jahren gesammelt werden konnten. Eingegangen wird auf die Gipsmörtelgeschichte, die Technologie des Mörtels, Bauschäden an Gipsmörteln, Versuche der Rekonstruktion des historischen Gipsmörtels sowie Beispiele für die Anwendung einer Sonderform des Gipsmörtels, des so genannten Steinbrechermörtels, bei Baudenkmalen in Mitteldeutschland.