Stille und Schweigen sind im Alltag und in der Politik ständig präsent, aber warum sprechen wir so selten darüber? Wir lieben die Stille, die Ruhe, wenn wir sie brauchen, halten sie aber kaum aus, wenn wir ihr Gegenüber sind. Im Geheimnis verschweigen wir etwas, das uns beschützt und hilft zu leben. Auf der anderen Seite wird manches buchstäblich totgeschwiegen, das zur Sprache gebracht werden müsste, um Heilung zu ermöglichen. Untertanen werden mit diktatorischem Gehabe zum Schweigen gebracht – eine kommunikative Machtdemonstration. Dieses Buch beschreibt und analysiert aus sozialpsychologischer, kulturhistorischer und philosophischer Perspektive das menschliche Verhalten im Bezug zur Stille. Eindrucksvoll bringt der Autor zu Wort, was seine Erfahrungen, Gedanken, Textforschungen und Expertengespräche rund um dieses vielschichtige Thema hergeben, und lässt so neue, überraschende Verbindungen zwischen Stille, Schweigen und Ruhegeben entstehen. Ein erzählender Wegweiser mit nachdenklich stimmenden und amüsanten Erkenntnissen für alle Menschen, die dem Schweigen in all seinen Aspekten auf den Grund gehen möchten.
Theodor Itten Reihenfolge der Bücher
Dieser Autor befasst sich mit der Geschichte der Kultur- und Geisteswissenschaften sowie mit interdisziplinärer Arbeit in den Bereichen der psychischen Gesundheit. Seine Forschung untersucht die Qualität kommunaler psychiatrischer Behandlungsmethoden und die Psychologie von Psychologen, mit einem besonderen Fokus auf die Welt der Psychotherapie und R.D. Laing. Aufbauend auf philosophischen Traditionen, insbesondere Heidegger und Dilthey, integriert seine Arbeit verschiedene psychotherapeutische Ansätze.






- 2018
- 2016
Allein ich. Und nur ich. Die eigenen Bedingtheiten und Bindungen sind kaum noch spürbar oder werden unerträglich eng: Dem Größenwahn erliegt man schnell. Sei es als Selbstrettungsversuch oder als Täuschungsmanöver. Wenn Führungskräfte in Wissenschaft, Wirtschaft oder Politik den Verlockungen von etwas Großem erliegen, wird es gefährlich. Für sie selbst und für ihre Umgebung. Der bekannte Psychotherapeut Theodor Itten charakterisiert Ursachen, Zweck und Folgen dieser »Inflation des Ichs«, die, individuell wie kollektiv betrieben, jeden seelischen und sozialen Zusammenhalt zerstört, wenn wir ihr nicht Einhalt gebieten.
- 2016
Politik der Erfahrung
Kritische Überlegungen zur Entwicklung von Psychologie und Psychotherapie
Vieles von dem, was heute im Namen der Psychotherapie und der Psychologie geschieht, ist von oberflächlichen und kommerziellen Motiven getrieben. Psychologinnen und Psychologen sind heute einer zunehmenden Ökonomisierung unterworfen, die allzu häufig sowohl das professionelle Handeln als auch das wissenschaftliche Denken ideologisch durchdringt und dadurch die Sicht auf das menschliche Sein einengt. Theodor Itten und Ron Roberts plädieren im vorliegenden Buch für die Rückkehr zu einer authentischen und dynamischen Politik der Erfahrung. Sie untersuchen den Einfluss des neoliberalen Kapitalismus auf die Kluft zwischen der akademischen Psychologie und der psychotherapeutischen Kunst des Heilens. Hierzu nehmen sie jeweils eine dieser beiden Positionen ein, um das Wechselspiel von Praxis, Theorie und tagtäglicher Erfahrung kritisch zu beleuchten. Ihre ebenso persönliche wie kritische Untersuchung bietet eine außergewöhnliche Perspektive auf die Frage, was es bedeutet, heute psychotherapeutisch zu praktizieren.
- 2007
Jähzorn
- 200 Seiten
- 7 Lesestunden
Die zerstörerische Wucht des Jähzorns ist bekannt, sozialwissenschaftlich wurde sie bisher tabuisiert. Beruflich und privat sind wir Zeugen von Ausbrüchen des Jähzorns. Zur Untermauerung dieser Beobachtungen wurden an die 600 Personen zu ihren persönlichen Erfahrungen mit Jähzorn befragt. Das Ergebnis: 24 % der Befragten sind jähzornig. Das im Jahr 2007 erstmalig, im deutschsprachigen Raum, veröffentlichte Buch zum plötzlichen, anfallsmässigen Zorn, bietet einen vielschichtigen, interessanten Gang durch die Kulturgeschichte und Sozialpsychologie des Jähzorns. Es gibt Antworten auf folgende Fragen: „Wo kommt der Jähzorn her? Wie zeigt sich Jähzorn? Was können wir tun?“ Verschiedene Perspektiven und Erfahrungen von Täter und Opfer werden geschildert und im sozialkulturellen Kontext erläutert. Bewegende Einzelfallstudien liefern zahlreiche hilfreiche Hinweise und Einsichten zum Verständnis des Jähzorns. Die psychotherapeutischen Antworten auf dieses unberechenbare Gefühl sind in der zweiten, überarbeiteten Auflage, vielfältigere und facettenreichere Quellen. Möglichkeiten zum Selbstmanagement werden aufgezeigt, mit gepflegter, dauerhafter Übung sind sie auch umsetzbar. Ein Buch für Betroffene, Angehörige und Wirkende in helfenden, therapeutischen Berufen.