Inmitten der mondänen Welt einer Gesellschaft von Künstlern, Lebemännern und Großbürgern inszeniert sich Giulia geschickt als begabte Bel Canto-Sängerin. Obwohl ihr jedes Talent fehlt, gelingt es ihr mit großem Einsatz und nicht ohne Entbehrungen den Schein aufrecht zu erhalten. Das Karussell der Freund- und Liebschaften und ihrer Karriereschritte (und -rückschritte) dreht sich immer schneller. Soucková breitet ein buntes und schillerndes Kaleidoskop an Personal aus, das zum Publikum für Giulia als Sängerin, Schauspielerin, Drehbuchautorin oder Edelgeliebte wird. Giulia scheint zu scheitern und tritt doch aus diesem Scheitern mit immer neuen Erfolgsgeschichten hervor – nicht müde, diese zu verbreiten. Der Leser muss sich hüten, Giulia zu glauben, aber darf er dem Erzähler trauen? Dieser entpuppt sich schließlich als eifersüchtiger Liebhaber …
Milada Součková Reihenfolge der Bücher







- 2010
- 1999
Der unbekannte Mensch
- 251 Seiten
- 9 Lesestunden
Wie sehen historische Ereignisse in den Augen der Menschen aus, die sie miterleben, ohne sie beeinflussen zu können? Wie dringt ihnen ins Bewußtsein, daß etwas von historischer Tragweite geschieht? Milada Soucková greift solche Ereignisse aus der Zeit von 1866 bis 1934 heraus und erzählt davon jeweils aus der Sicht eines einfachen tschechischen Zeitgenossen – des unbekannten Menschen. Den Anfang macht die Schlacht von Königgrätz, von der sie als Nachgeborene aus mündlichen Berichten erfährt. Die anderen Ereignisse liegen in der Lebenszeit der Autorin: der russisch-japanische Krieg, der Balkankrieg, das Attentat von Sarajewo, der Erste Weltkrieg, die Gründung der ersten tschechoslowakischen Republik 1918. Von der persönlichen Perspektive wechselt der Roman leichtfüßig in die Welt der abstrakten Ideen, die das konkrete Leben oft genug beherrscht.