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Irmtraud Hellerschmid

    Die urnenfelder-, hallstattzeitliche Wallanlage von Stillfried an der March
    • 2006

      Im Fokus der Arbeit steht die keramische Hinterlassenschaft aus den Grabungsjahren 1969–1989 vom „Hügelfeld“, einer Siedlungsfläche am Westwall. Besonderes Augenmerk liegt auf den Anzeichen des Kulturwandels zwischen Urnenfelder- und Hallstattzeit. Durch computergestützte Seriation und Vergleiche mit zeitgleichen Siedlungen und Gräberfeldern sowie archäometrischen Untersuchungen an der Keramik wurden sechs Siedlungsphasen herausgearbeitet. Die Phasen I bis III/2 zeigen die Entwicklung von einer kleinen, kaum befestigten Ansiedlung zu einer dicht besiedelten, stark befestigten Anlage. Die letzte Phase der urnenfelderzeitlichen Fortifikation weist neben Metallhandwerk bereits hallstättische Einflüsse auf und endet mit der gewaltsamen Zerstörung der Befestigung. Anthropologische Untersuchungen an Skelettfunden belegen, dass die Bewohner dieser Phase unter Mangelerscheinungen litten. Die Siedlungsphasen IV und V beschreiben den hallstattzeitlichen Abschnitt, in dem der devastierte Westwall nicht wieder aufgebaut wurde. Die Bevölkerung siedelte ohne bauliche Verteidigungsmaßnahmen und widmete sich vor allem dem Textilhandwerk. Urnenfelderzeitliche Traditionen verschwanden in Phase IV und wurden in Phase V vollständig durch die kulturellen Äußerungen der Hallstattkultur ersetzt.

      Die urnenfelder-, hallstattzeitliche Wallanlage von Stillfried an der March