Zhuangzi, oder „Meister Zhuang“, gehört nach Laozi zu den frühesten Denkern, die die Philosophie der Daojia, oder der Schule des Weges, prägten. Sein literarischer Stil ist bemerkenswert komplex und vereint mythische, poetische, narrative, humorvolle und indirekte Elemente, die alle eine polysemische Tiefe aufweisen. Zhuangzi wird zu den größten literarischen und philosophischen Giganten Chinas gezählt. Seine Arbeit bietet eine einzigartige und tiefgründige Auseinandersetzung mit der Existenz, die sich durch seine unverwechselbare Stimme und anhaltende Relevanz auszeichnet.
Über den Nutzen der Nutzlosigkeit und die Kultur der Langsamkeit
Das Zhuangzi ist ein grundlegendes Werk der chinesischen Philosophie und gilt als eines der bedeutendsten Weisheitsbücher Chinas. Es besticht durch seinen spielerischen und humorvollen Stil und liegt nun in einer vollständigen deutschen Übersetzung vor.
Das Buch Zhuangzi ist ein grundlegender Text der chinesischen Philosophie, es gehört nicht nur zu den wichtigsten Quellen des frühen Daoismus, sondern hat darüber hinaus auf andere Formen ostasiatischer Spiritualität und Religion einen großen Einfluss ausgeübt. Die Textsammlung umfasst einprägsame Anekdoten, Dialoge, Parabeln und Gleichnisse. Die bekannteste Geschichte des Buches ist der Bericht von Meister Zhuang, der träumt ein Schmetterling zu sein und nach dem Erwachen nicht mehr weiß, ob er tatsächlich ein Mensch ist oder vielleicht nur der Traum eines Schmetterlings. Es treten mythologische Fabelwesen, Tiere, Weise, Narren, Handwerker, sprechende Schatten etc. auf und der Ton changiert zwischen tiefem philosophischem Ernst (wenn etwa die Grenzen menschlicher Erkenntnis ausgelotet werden), feinem Humor und geradezu groteskem Witz. Die Neuübersetzung aus dem chinesischen Original umfasst die sieben so genannten »Inneren Kapitel«, die traditionell als inhaltliche Einheit und als der Hauptteil des Buches angesehen wurden. Der Stil des Originals wird so getreu wie möglich wiedergegeben und es werden zahlreiche historische Kommentare sowie aktuelle Forschungsergebnisse aus China und Japan berücksichtigt. So können dem deutschsprachigen Leser für viele Stellen erstmals alternative Möglichkeiten der Interpretation aufgezeigt werden, die ansonsten nur aus der originalsprachlichen Kommentarliteratur zu erschließen sind.
Dschuang-Dsï (369-286 v. Chr.), auch Tschuang-Tse genannt, zählt zu den bedeutendsten chinesischen Philosophen und Schriftstellern. Als Dichter und Verfasser diverser Schriften über die Philosophie des Dàoismus, gelten seine Werke noch heute als die literarisch schönsten und interessantesten der chinesischen Geistesgeschichte. Er pflegte Kontakte zu anderen Philosophen und gilt als Schüler und Freund Lao-Tses, dem Verfasser des 'Dàodéjing' (Tao-Te-King). In meditativer Selbstbesinnung fand Dschuang-Dsï zur Einheit mit dem 'Absoluten', dem 'All-Einen', dem 'Dào'. Dieses Büchlein, zusammengestellt und erläutert von K. O. Schmidt, ist eine Hilfe, uns vom Äußeren zu lösen, um den Weg nach innen zu beschreiten, zu uns selbst zu finden und bewusst zu leben.
Neben dem Tao Te King von Lao Tse ist das Buch „Zhuangzi“ bzw. „Dschuang Dsi“ (um 300 v. Chr.) das zweite große Buch des Daoismus. Bekannt für seine wunderbaren Bilder und Gleichnisse, entfaltet es eine heitere und doch nachdenkliche Sicht auf die Welt. Wer mit Zhuang Zi den Weg (dao) frei und selbst-los zu gehen vermag, lernt, den Dingen ihren Lauf zu lassen und das Leben so anzunehmen, wie es ist. Eines der großen Weisheitsbücher der Weltliteratur.
Hermann Hesse bezeichnete dieses Buch als eines der herrlichsten Chinas. Es beeindruckt durch kreative Weisheit und literarische Qualität. Die Anthologie bietet fundierte Übersetzungen und Hintergrundinformationen. Der Kerngedanke ist, das Leben anzunehmen, wie es ist, und die eigene Identität zu erkennen, symbolisiert durch das Bild der Schuhe.
Tschuang-tse lebte in der 2. Hälfte des vierten bis etwa in den Beginn des dritten vorchristlichen Jahrhunderts. Er erweist sich als der klarste Kopf und selbständigste Denker, den China wohl je hervorgebracht hat. Als Dichter von unerreichter Gestaltungskraft und unvergleichlicher Tiefe ist er in allen Jahrhunderten der chinesischen Geschichte geschätzt worden.
Müßiggang ist aller Weisheit Anfang – für Zhuangzi. Nur der, der nicht nach Ansehen strebt und den die öffentlichkeit nicht begehrt, führt ein sorgloses Dasein. Freiheit durch Rückzug – die Philosophie des großen Meisters der Spiritualität aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. scheint wie geschaffen für den heutigen »gläsernen« Menschen, dessen Privatsphäre immer mehr schwindet. Vor allem die überlegenheit des Seins über das Handeln und der Gelassenheit über die Betriebsamkeit ist es, die der daoistische Meister lehrt.
In Gleichnissen und Anekdoten, in kurzen, witzigen und zuweilen paradoxen Geschichten vermittelt Tschuang-Tse seine Weisheit. In seinem einfachen, knappen Stil hat der chinesische Taoist Bilder von überzeitlicher Gültigkeit geprägt, die nun schon bald zweieinhalb Jahrtausende Menschen in ihren Bann gezogen haben. Die vorliegende Fassung des Trappistenmönchs Thomas Merton zeichnet sich durch besondere Eleganz und Verständlichkeit aus.