Didier Decoin verfasst Erzählungen, die tief in die menschliche Psyche und komplexe gesellschaftliche Fragen eintauchen. Sein Stil zeichnet sich durch Präzision und poetische Qualität aus und lässt den Leser vollständig in die von ihm geschaffenen Welten eintauchen. Decoin thematisiert häufig Erinnerung, Identität und die Suche nach dem Sinn des Lebens, wobei seine Geschichten durch unerwartete Wendungen und tiefgründige emotionale Resonanz bestechen. Sein Schreiben spiegelt ein reiches Leben vielfältiger Erfahrungen wider, das er in fesselnde Charaktere und Handlungsstränge umwandelt.
Lorsque le docker Horty raconte son histoire, chacun retient son souffle. Tout a commencé à Shouthampton, la veille du départ du Titanic : dans un hôtel du port, Horty rencontre Marie, prête à embarquer sur le fameux paquebot. S'ouvrent alors les portes d'un rêve inaccessible... Qu'adviendra-t-il de cet amour ?
Im Japan des 12. Jahrhunderts stirbt der vom Kaiser bevorzugte Karpfenfischer Katsuro, und nur seine Frau Miyuki kann ihn ersetzen. Sie kennt das geheime Leben der Karpfen und macht sich auf eine abenteuerliche Reise, um die wertvollen Fische an den kaiserlichen Hof zu bringen. Das Dorf Shimae wird von einem Unglück heimgesucht, als Katsuro im Fluss ertrinkt, was dramatisch ist, da seine Karpfen den Kaiser in Heian-kyo zufriedenstellen müssen. Es ist undenkbar, dass die Teiche des Kaisers leer bleiben, weshalb Miyuki die wertvollen Fische zum Minister Nagusa Watanabe bringen soll. Mit zwei großen Weidenreusen auf den Schultern und voller Erinnerungen an ihre verlorene Liebe begibt sich die junge Frau in die Fremde. Sie ist sich der zahlreichen Gefahren bewusst, doch nicht alle Karpfen, mit denen sie aufbricht, werden die Reise überstehen. Didier Decoin schafft eine lebendige Welt voller Farben, Gerüche und Träume, die diesen exotischen Liebesroman zu einem Fest der Phantasie erhebt. Miyukis Reise im mittelalterlichen Japan hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Die Geschichte über Parfüm und Schlamm, Kurtisanen und Bauern, Sinnlichkeit und Gewalt wird die Leser verzaubern.
Queens, 13. März 1964: Um 3.15 Uhr stellt die 28-jährige Kitty Genovese, die von ihrer Schicht als Kellnerin nach Hause kommt, ihren Wagen in der Nähe ihres Apartments ab. Als sie aus dem Auto steigt, nähert sich ihr ein Mann. Dieser Mann ist Winston Moseley, der mit seiner Frau und zwei Kindern ebenfalls in Queens lebt. Winston Moseley arbeitet als Bürokraft, hat keine Schulden, ist nicht vorbestraft und bisher nie auffällig geworden. Trotzdem erregt etwas an der Art, wie er sich Kitty Genovese nähert, deren Misstrauen. Sie versucht, eine Notrufsäule zu erreichen, wird jedoch von Moseley eingeholt und auf offener Straße niedergestochen. Über einen Zeitraum von einer halben Stunde wird Kitty Genovese von Winston Moseley vergewaltigt, schwer verletzt und am Ende ermordet während mindestens 38 Zeugen ihre Schreie hören und aus erleuchteten Fenstern heraus das Geschehen beobachten. Die anhaltende Untätigkeit von Zeugen nennt man seit Kitty Genoveses Ermordung »Bystander-Effekt« oder auch »Genovese-Syndrom«.
Catherine Kitty Genovese n’aurait pas dû sortir seule ce soir de mars 1964 du bar où elle travaillait, une nuit de grand froid, dans le Queens, à New York. Sa mort a été signalée par un entrefilet dans le journal du lendemain : « Une habitante du quartier meurt poignardée devant chez elle. » On arrête peu de temps après le meurtrier, monstre froid et père de famille. Rien de plus. Une fin anonyme pour cette jeune femme drôle et jolie. Mais sait-on que le martyre de Kitty Genovese a duré plus d’une demi-heure, et surtout que trente-huit témoins, bien au chaud derrière leurs fenêtres, ont vu ou entendu la mise à mort ? Aucun n’est intervenu. Qui est le plus coupable ? Le criminel ou l’indifférent ? Récit saisissant de réalisme et réflexion sur la lâcheté humaine, le roman de Didier Decoin se lit dans un frisson.Un roman dur et poignant, plein de doutes et d’humanité.