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Clemens Niedenthal

    Brandenburg Speisekarte
    Unfall
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    • 2011

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      • 96 Seiten
      • 4 Lesestunden

      Rund vier Millionen Menschen verließen zwischen 1949 und 1990 die DDR. Für fast alle fing der Westen in einem Flüchtlingslager an. Zentral für West-Berlin war die Aufnahmestelle in Marienfelde, die etwa 1,4 Millionen Menschen passierten. Hier arbeitete die Evangelische Flüchtlingsseelsorge. Sie ließ zur Dokumentation und publizistischen Unterstützung ihrer Tätigkeit professionelle Fotografien in Marienfelde und anderen Berliner Flüchtlingsunterkünften anfertigen. Die etwa 2 000 Bilder des Archivs, heute in der Obhut der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde, ermöglichen eine einzigartige Zeitreise: Weitgehend unveröffentlicht, spiegeln sie den Alltag der Flüchtlinge lebendig wider und vermitteln zugleich, wie die westdeutsche Gesellschaft die Neuankömmlinge sah.

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    • 2007

      „Er hatte Vorfahrt, insofern keinerlei Schuld. Der Lastwagen mit Anhänger kam von links in die Allee kurz vor Montpellier. Es war Mittag, sonnig, wenig Verkehr.“ Um den Unfall geht es, um das vorläufige Ende der Fahrt und die Blessuren einer beschleunigten Welt. James Dean kollidiert mit einem Ford und wird unsterblich. 1970 sterben 21.332 Verkehrsteilnehmer auf deutschen Straßen. Émile Levassor, der erste Rennfahrer, erliegt 1897 seiner Leidenschaft. Volvo sichert Insassen, Airbags bieten Schutz. „Unfall – Portrait eines automobilen Moments“ erzählt von einer anderen Kulturgeschichte der Moderne, einer leidensfähigen Epoche. Literaten wie Robert Musil und Hermann Hesse thematisieren den Autounfall, während Albert Camus hinter dem Lenkrad stirbt. Verkehrsampeln und Gesetze regeln den Verkehr, persönliche Freiheit kollidiert mit verordneter Sicherheit. Mentalitäts- und Technikgeschichte, Gesellschaftsdiskurse und individuelle Momentaufnahmen kreuzen sich in diesem Werk. Clemens Niedenthal, Jahrgang 1974, hatte seinen ersten Autounfall 1993 in Oberhessen. Heute lebt der Kulturwissenschaftler und Journalist in Berlin, veröffentlicht regelmäßig in Print und Hörfunk, darunter taz und Hessischer Rundfunk. Er ist Juror des Adolf-Grimme-Preises und schreibt über Fernsehen, Popkultur und die beschleunigte Welt. Sein Volkswagen hat eine Beule in der Fahrertür und weitere Blessuren.

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