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Bookbot

Nikolaus Kuhnert

    Can design change society?
    Release architecture
    Situativer Urbanismus
    Die radikale Architektur der kleinen Zeitschriften 196X - 197X
    An atlas of commoning
    Rechte Räume
    • 2019
    • 2018

      KURATORISCHES STATEMENT Facebook, Airbnb & Co., deren Geschäftsmodell auf der Kommerzialisierung sozialer Beziehungen beruht, haben Begriffe wie Community oder Sharing in leere Worthülsen verwandelt. Konzepte wie „Wir“ oder „Teilen“ stehen nicht mehr für Solidarität oder eine sozialpolitische Agenda, sondern bilden die Grundlage des aufkommenden Plattformkapitalismus. Begleitet wird diese ökonomische Entwicklung von einer weltweiten politischen Wende, die sich aus überkommenen Gemeinschaftsvorstellungen von Identität und Zugehörigkeit, Ausgrenzung und Diskriminierung speist. Vor diesem Hintergrund will An Atlas of Commoning: Orte des Gemeinschaffens – eine Tourneeausstellung des ifa(Institut für Auslandsbeziehungen) in Zusammenarbeit mit ARCH+ – den offenen und emanzipatorischen Raum des Wir zurückerobern und neu definieren. Das Projekt fokussiert dabei auf Urban Commons. Darunter wird die Schaffung und Bewirtschaftung materieller und immaterieller kollektiver Ressourcen und Räume als Grundlage demokratischer Teilhabe verstanden. Dies bringt die Wortneuschöpfung commoning beziehungsweise „gemeinschaffen“ zum Ausdruck. Gemeinschaffen ist ein Prozess der Aushandlung von Unterschieden und Konflikten zwischen Individuum,

      An atlas of commoning
    • 2008

      In einer Podiumsdiskussion in Berlin äußerte Hans Kollhoff, dass die Identität europäischer Städte nur durch hochwertige, deutsche Steinqualität gerettet werden könne. Diese Sichtweise, die andere als „misguided“ oder „stupid“ bezeichnet, spiegelt eine Geisteshaltung wider, die Thilo Hilpert als symptomatisch für ein „Land ohne Avantgarde“ beschreibt. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs fehlen progressive architektonische Impulse aus Deutschland, während Mittelmaß und Rückwärtsgewandtheit dominieren. Der Glaube an „Details“ und „Realismus“ wird als Qualität verkauft, erstickt jedoch jegliches Experiment. Jean Baudrillard betont, dass Architektur in einer „geradezu wirklichen Welt“ beginnt und über ihre Realität hinausgehen muss, um Radikalität zu erreichen. Diese Radikalität, die nicht nur als religiös-reaktionäre Haltung oder im Retro-Look verstanden werden kann, wurde 2007 im Rahmen des Zeitschriftenprojekts der documenta 12 thematisiert. Arch+ initiierte das Projekt „The Making of Your Magazines“, um durch die Ausstellung „Die Radikale Architektur der kleinen Zeitschriften 196X-197X“ von Beatriz Colomina zu erkunden, was Radikalität im architektonischen Kontext bedeutet. Die Ausstellung hebt die Blütezeit kleiner, unabhängiger Zeitschriften in den 1960ern und 1970ern hervor und thematisiert sowohl eine medientechnische Revolution als auch die „architettura radicale“.

      Die radikale Architektur der kleinen Zeitschriften 196X - 197X
    • 2007

      Zu einer beiläufigen Form des Sozialen Eine archplus Ausgabe, die die Situationistische Internationale als Herkunftsort vieler heutiger Planungsstrategien interpretiert? Eigentlich gar nicht so überraschend wie man denken könnte. War doch die Stadt Paris nicht nur der Bezugsraum der Situationistischen Internationale (SI), sondern auch der Fluchtpunkt ihrer Bemühungen um die Aufhebung der Kunst und der Überführung der Kunst in ein freies Leben. 1972 hat Guy Debord die Situationistische Internationale aufgelöst. Trotzdem lebt sie als „Phantom Avantgarde“ (Roberto Ohrt) fort, fasziniert weiterhin und ist zum Bezugspunkt des theoretischen Diskurses um Kunst und Gesellschaft geworden – mit Auswirkungen auch auf Architektur und Städtebau. Aus der SI haben sich verschiedene, ganz praktische Strategien entwickelt, die heute in der Architektur und dem Städtebau für Furore sorgen und sich zunehmend verbreitern und durchsetzen: der Stadtspaziergang, das cognitive mapping, die Zwischennutzung und die Orientierung am Alltag.

      Situativer Urbanismus