Ich wurde am 10. oder 15. April 1958 in Medenine/Südtunesien geboren. Als ich fünf Jahre alt war, verstarb mein Vater und im Alter von zehn kam ich in ein Bourguiba-Kinderdorf für Waisenkinder nach Gafsa. Ein Sechser im Lotto ist wohl einfacher zu erreichen, als das, was mir im April 1970 passiert ist: ich kam in die Schweiz, genoss eine Ausbildung, heiratete und durfte zwei Söhne haben. Mein Leben ist für Migranten nichts Besonderes. Aber meine vielen Freundschaften in Europa, die ich schliessen durfte, mein grosses Netzwerk weiss trotz meiner TV-Auftritte, meiner Zeitungsartikel und Radio-Interviews wenig über mich persönlich. Ich wollte darum nach meinen zehn Romanen, die ich zum Thema Migration und Integration geschrieben habe, etwas von mir bekannt geben. Aber eine Autobiographie konnte ich es nicht nennen, denn als ich diese Idee hatte, war ich gerade mal vierundvierzig Jahre alt. Der erste Teil dieser autobiographischen Erzählung datiert denn auch von 2004. Damals wurde ich am Flughafen Djerba verhaftet. Dies gab mir den Anstoss für die Erzählung. Dann aber liess ich das Manuskript über zehn Jahre liegen, um es im Herbst 2014 fertig zu schreiben.
Amor Ben Hamida Reihenfolge der Bücher






- 2015
- 2013
„Harragas“ nennt man sie. Sie steigen in ein Boot und versuchen, Lampedusa, den von Tunesien aus nächsten europäischen Ort zu erreichen. In Marokko versuchen die Harragas Spanien zu erreichen. Von Algerien aus steuern sie Frankreich an. Dieses Buch beschreibt die Motive, Hintergründe, Hoffnungen und Enttäuschungen zweier junger Tunesier, die unmittelbar nach der Revolution im Süden des Landes ein Boot besteigen und ins „Paradies“ Europa fahren. Einen verschlingt das Mittelmeer. Aus der Tiefe des Meeres wendet er sich an seine Freunde, die ein nächstes Boot nehmen werden. Der Andere schafft es bis Zürich, doch die Welt, die er vorfindet, ist alles andere als er sich vorgestellt und erträumt hatte. Auch ihn erwartet eine Katastrophe…
- 2012
- 2012
Wir sind die Menschen mit dunklen Gesichtern, dunklen Augen, dunklen Haaren. Sie begegnen uns gelegentlich in einem Restaurant, auf der Straße, auf einem Amt, in Flughäfen und Bahnhöfen. Sie fragen sich manchmal, was wir in Ihrer Heimat machen. Die meisten von uns arbeiten still vor sich hin und wollen bald, sehr bald, wieder nach Hause, denn dort erwarten uns Familie, Freunde, Landsleute. Einige schaffen es, das Exil, das für Sie Heimat bedeutet, wieder zu verlassen und die eigene Heimat wiederzufinden. Andere bleiben in diesem Transit hängen. Was uns alle verbindet, ist die Sehnsucht. Sie werden in unseren Gesichtern und unseren Stimmen und besonders in unseren Herzen immer diese Sehnsucht finden, wenn Sie sich getrauen, sich uns anzunähern und in uns mehr als Ihren Kellner, Straßenfeger, Pizzabäcker, Hausangestellten, Gärtner, Bauarbeiter oder einen Asylsuchenden zu sehen. Wenn Sie näherkommen und mit uns reden, dann können wir Ihnen etwas erzählen über ein Gefühl, das Sie vielleicht nicht so gut kennen: die Sehnsucht.
- 2011
Der junge Kameltreiber Ahmed Ben Soltane versammelt seine Freunde vor seinem Zelt, bietet ihnen Tee und Süßigkeiten an und erzählt ihnen seine unglaubliche Geschichte mit einer Schweizer Prinzessin namens Heidi, der er auf der Suche nach Arbeit in Italien begegnete, die ihn in die Schweiz schmuggelte und mit der er drei Tage und Nächte eines Prinzen erlebte. Kaum einer seiner Freunde glaubt ihm anfangs auch nur ein Wort dieser phantastischen Geschichte. Doch immer wieder erwähnt er Details, die die Freunde stutzig machen, und gegen Ende seiner Erzählung weiß kaum jemand, ob sie vollends erfunden oder ganz und gar wahr ist oder nur teilweise stimmt. Eine Liebesgeschichte zwischen zwei Kulturen, voller Humor und Tragik zugleich.
- 2011
Chronik einer Revolution
Wie ein Gemüsehändler einen Präsidenten stürzt
Es gibt Termine im Leben, die man nicht vereinbart, sie passieren einfach. Ob von Höherer Hand geschrieben oder durch einen „Zufall“ entstanden… Man befindet sich eines Tages an einem Ort, rechnet nicht mit dem geringsten ausserordentlichen Ereignis, und man steckt mitten in einer Revolution! Hier beschreibe ich die entscheidenden Tage zwischen 12. und 19. Januar 2011, die wohl in die Geschichte Tunesiens und der ganzen arabischen Welt eingehen werden.
- 2009
Der israelisch-arabische Konflikt wird durch historische Perspektiven beleuchtet, die über die gegenwärtigen Verwicklungen hinausgehen. Zentrale Figuren wie Faisal I. und Theodore Herzl werden zitiert, um die komplexen Beziehungen und Spannungen zwischen jüdischen und arabischen Gemeinschaften zu verdeutlichen. Die Analyse zeigt, dass ein Verständnis der Ursprünge und der politischen Dynamiken notwendig ist, um die heutige Situation zu begreifen. Der Autor argumentiert, dass die Wurzeln des Konflikts in einer Zeit liegen, als die Verhältnisse klarer und weniger konfliktbeladen waren.
- 2009
Kampf der Dörfer
Ein Märchen von 2001
„An einem elften Tag des neunten Monats rannten mehrere junge Männer aus verschiedenen kleinen Dörfern mit brennenden Wagen voller Heu in zwei grosse Hütten einer Stadt. Die Angreifer kamen dabei um und nahmen fünfunddreissig Bewohner der grossen Hütten mit in den schrecklichen Feuertod. Die Beobachter des ersten Ereignisses dachten zuerst an einen Unfall, denn solche gab es immer wieder mit diesen Wagen, die oft entzündliche Ware beinhalteten. Aber nach dem Eintreffen des zweiten Wagens, nur Augenblicke nach dem ersten, war es Es handelte sich um eine Attacke. Aber woher?“Die Ereignisse des 11. September 2001 und ihre Hintergründe werden vom Autor in Märchenform nacherzählt, dabei wird die Erde auf ein Land reduziert, die Länder in Städte und Dörfer verkleinert und die letzten zwei Jahrtausende auf 80 Seiten komprimiert…Der Hass zwischen Ost und West liegt in den geschichtlichen Begegnungen beider Kulturen und nicht - wie uns oft erklärt wird - im Unterschied von Islam und Christentum!