Vor dem Hintergrund der aktuellen Pflegediskussion untersucht die Dissertationsschrift die Berücksichtigung des Pflegefallrisikos der Eltern in der Altersvorsorgeplanung, unter Berücksichtigung der bestehenden gesetzlichen Regelungen und der Rechtsprechung zum Elternunterhalt in Deutschland. Der Autor betrachtet die Frage aus der Perspektive der Kinder, indem er einen dynamischen Lebenszyklusmodellansatz verwendet, der auf realen deutschen Daten basiert und das geltende Unterhaltsrecht realistisch abbildet. Zunächst werden für verschiedene Entscheidertypen optimale Strategien für Konsum, Sparen und Investieren in Bezug auf das finanzielle Risiko der Elternunterhaltspflicht ermittelt und analysiert. Die Ergebnisse führen zu vermögens- und einkommensabhängigen maximalen Zahlungsbereitschaften sowie zu Prohibitivloadings für Pflegezusatzversicherungen, wodurch die Attraktivität solcher Policen als Risikomanagementmaßnahme für Kinder bewertet wird. Der Autor gelingt es, die komplexen ökonomisch-mathematischen Zusammenhänge und teils überraschenden Ergebnisse verständlich darzustellen, was wertvolle Hinweise für die Ansprache der Kindergeneration als Zielgruppe für Pflegezusatzversicherungen liefert.
