Die documenta11 von 2002 in Kassel stellt einen Wendepunkt in der internationalen Kunstszene dar, indem sie sich mit postkolonialen Kritiken an der westlichen Dominanz auseinandersetzt. Unter der Leitung des nigerianischen Kurators Okwui Enwezor öffnete die Ausstellung sich für außereuropäische Perspektiven und wurde zu einem wichtigen kulturellen Ereignis in einer globalisierten Welt. Die Autorin untersucht, wie dieses Konzept umgesetzt wurde und welche Reaktionen in der Kunstkritik erfolgten, wobei sie die Herausforderungen für Wissenschaft und Ausstellungspraxis beleuchtet.
Ariane Hellinger Bücher




Cyber-Physical Systems
- 48 Seiten
- 2 Lesestunden
Schon heute arbeiten etwa 98 Prozent der Mikroprozessoren eingebettet in Alltagsgegenständen und Geräten, über Sensoren und Aktoren mit der Außenwelt verbunden. Zunehmend werden sie untereinander und in das Internet vernetzt. Die physikalische Welt verschmilzt mit der virtuellen Welt, dem Cyberspace. Es entstehen Cyber-Physical Systems. Zukünftige Cyber-Physical Systems werden in bisher kaum vorstellbarer Weise Beiträge zu Sicherheit, Effizienz, Komfort und Gesundheit der Menschen leisten und tragen damit zur Lösung zentraler Herausforderungen unserer Gesellschaft bei, wie die alternde Bevölkerung, Ressourcenknappheit, Mobilität oder Energiewandel. Deutschland hat die Chance, sich mit innovativen Cyber-Physical Systems im internationalen Wettbewerb einen führenden Platz zu sichern. Welche Voraussetzungen dafür zu schaffen sind und wie Deutschland die technischen, politischen und gesellschaftlichen Hürden auf dem Weg dorthin bewältigen kann, benennt acatech in dieser Stellungnahme.
Die Politik in der Kunst und die Kunst in der Politik
- 315 Seiten
- 12 Lesestunden
Kunst und Politik sind seit jeher auf das Engste miteinander verflochten. Künstler werden vom politischen Geschehen inspiriert und interpretieren es individuell, entwerfen Gegenwelten, visualisieren Utopien, idealisieren und prangern an. Gleichzeitig stand und steht die Kunst immer auch im Dienste der Politik. Es sind seit Jahrtausenden die politisch Mächtig(st)en, die sich als Stifter, Heilsbringer oder Herrscher portraitieren lassen, die als Mäzene Künstler protegieren um ihren Ruhm mittels Kunstwerken für die Nachwelt anschaulich zu sichern suchen. Später sind es Nationaldenkmäler, Staatskunst und -architektur, die von dem Wert und teilweise auch der Überlegenheit bestimmter Systeme, Ideologien oder Gesellschaften zeugen sollen. Trotz dieser engen Verbindung ist die „Kunst“ an sich nie ein Untersuchungsgegenstand oder Analysekriterium der Politikwissenschaft gewesen, werden Kunstwerke kunsthistorisch kaum in ihrer Funktion für politische Systeme – also aus politikwissenschaftlicher Perspektive – betrachtet. Der vorliegende Band versteht sich somit als eine „Handlungsanleitung zur interdisziplinären Offenheit“ – er möchte Interesse wecken für die Schnittmengen, die sich zwischen Kunst und Politik ergeben und will gleichzeitig zu neuen, übergeordneten Fragestellungen anregen.
Die documenta11 (2002) in Kassel war das zentrale Kunstereignis, das sich mit der Kritik der post-colonial studies an der (west)europäischen Dominanz des internationalen Kunstgeschehens auseinandersetzte. Durch eine in ihrer Geschichte beispiellosen Öffnung für außereuropäische Sichtweisen wurde die Weltkunstausstellung unter der Leitung ihres ersten nicht-europäischen Kurators Okwui Enwezor (Nigeria) zu einer kulturellen und gesellschaftlichen Standortbestimmung in einer globalisierten Welt umfunktioniert. Wie wurde diese Politisierung der Kunst bewertet? Gelang die Integration von Künstlern und Kulturen, die außerhalb des “Zentrums” der einstigen Kolonialmächte liegen? Die Autorin analysiert auf Grundlage der theoretischen Konzepte der post-colonial studies das Ausstellungskonzept der documenta11 und die Umsetzung vor Ort. Die anschließende Auswertung der Kunstkritik in der internationalen Tagespresse verdeutlicht die Herausforderungen für Wissenschaft und Ausstellungspraxis bei der Auseinandersetzung mit internationaler Gegenwartskunst. Das Buch richtet sich an Studierende und Kulturwissenschaftler, Kunstschaffende und Kulturjournalisten sowie an Kunstinteressierte und documenta-Besucher.