Deutschland und der Ukraine-Konflikt. Bericht und Journal 2022/24
344 Seiten
13 Lesestunden
Der offene Krieg zwischen Russland und der Ukraine, der im Februar 2022 begann, wird in diesem Buch umfassend analysiert. Helmut Roewer beleuchtet die Vorgeschichte und den Verlauf der Konflikte bis ins Jahr 2024. Er betont die Bedeutung eines deutschen Standpunkts, um zwischen Propaganda und Realität zu unterscheiden, und bietet somit eine kritische Perspektive auf die Ereignisse.
Geheimdienste, Propaganda und Subversion hinter den Kulissen des Ersten Weltkrieges
Subversion und Propaganda Um die eigene Bevölkerung gegen den deutschen Widersacher aufzubringen und insbesondere auch, um die amerikanische Öffentlichkeit zu beeinflussen, erfand der britische Geheimdienst das Märchen von deutschen Soldaten, die nach dem Einmarsch in Belgien angeblich zahlreichen Kindern die Hände abgehackt und sonstige Gräueltaten verursacht hätten. In der Folge zeichnete die Kriegspropaganda die Deutschen als 'blutrünstige Hunnen', derer sich die freie Welt zu erwehren hätte. Der Krieg hinter den Kulissen tobte an vielen Fronten. Das Buch geht diesem Untergrundkrieg mit Hilfe von europäischen und amerikanischen Geheimakten auf den Grund. Schon wenige Monate nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs war es für die Informierten auf beiden Seiten der kriegführenden Nationen klar, dass dieser Krieg militärisch vorerst nicht zu entscheiden war. Nunmehr bemühten sich beide Seiten mit verdeckten, nichtmilitärischen Mitteln den Kriegsverlauf so zu beeinflussen, dass ein militärischer Sieg wieder möglich wurde. So richtete sich das Bestreben darauf, neue Teilnehmer wie die Türkei, Italien, Bulgarien und Rumänien in den Krieg zu ziehen.
Im November 2011 ging eine Empörungswelle durch die Medien, ausgelöst durch eine Mordserie, die auf der Opferseite etwa zehn ausländische Gewerbetreibende betraf und auf der mutmaßlichen Täterseite zwei jüngere Männer und eine junge Frau, die in der Folge als Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) durch die Medien geistern. Zu Beginn der Aktivitäten dieser drei damals sehr jungen Leute war der Autor Verfassungsschutzchef in Thüringen (1994-2000). Er beschreibt anhand seiner Tagebuchaufzeichnungen, aufgrund welcher Vorgänge es ihn nach Thüringen verschlug und wie er diese Jahre im wiedervereinigten Deutschland erlebt hat. Es handelt sich bei diesen Aufzeichnungen also auch um eine Binnensicht über das Zustandekommen und die Schwierigkeiten der Deutschen Einheit. Drastisch schildert Helmut Roewer Verhältnisse, die man sich heute – im Jahre 22 der Deutschen Einheit – kaum noch vorzustellen vermag. Nicht zum Wenigsten war es eine labile Polizeistruktur, die einen Gutteil seiner Arbeitskraft in Anspruch nahm: Altlasten und unfähige Westimporte lieferten sich erbitterte Auseinandersetzungen, anstatt ihren gesetzlichen Aufgaben nachzukommen. Ähnliches spielte sich in den politischen Parteien ab. Als Drittes kam zügellose Gewalt unter anpolitisierten Jugendlichen hinzu. In diesem brisanten Gemisch entwickelten sich jene Taten, denen wir heute empört gegenüberstehen.
Die Agentengruppe der „Roten Kapelle“ gehört zu den wohl bedeutendsten Spionagenetzwerken des Zweiten Weltkriegs. Doch nach den Forschungen und Quellenstudien von Roewer müssen einige verbreitete Irrtümer berichtigt werden. Der Autor beleuchtet die unzutreffende Annahme Stalins, dass Hitler im Sommer 1941 (noch) nicht angreifen werde, und untersucht, inwieweit die Kriegführung beider Seiten – der deutschen wie der sowjetischen – durch sowjetische Spionagenetze wie der „Roten Kapelle” wirklich beeinflusst wurde. War die Rolle der Spionageplätze Schweiz und Schweden sowie der dorthin liefernden Agenten aus dem „Führerhauptquartier“ tatsächlich kriegsentscheidend? Roewers neues Werk über die „Rote Kapelle“ stellt die Ergebnisse der bisherigen Publikationen entscheidend in Frage und wirft ein ganz neues Licht auf die Geschichte der Geheimdienste im Zweiten Weltkrieg. Vieles, was über das Wirken der „Roten Kapelle” (auch von Historikern) geschrieben worden ist, wird künftig zu den Mystifikationen gezählt werden müssen. Ein unentbehrliches Werk zur Geschichte der Spionage im Zweiten Weltkrieg!
„Wie wollen Sie die Wiedervereinigung erreichen?“, wurde Konrad Adenauer im Bundestagswahlkampf 1949 gefragt. Der Vorsitzende der Westzonen-CDU antwortete: „Mit konspirativen Mitteln.“ Sein erklärter Gegner war Sowjetrussland. Für dessen Machthaber galt nach wie vor Lenins Satz: Erst wenn Deutschland fällt, kippt der Rest der Welt. 1945 war nur das halbe Deutschland militärisch in den russischen Machtbereich gefallen; danach schalteten die Kreml-Herren auf die bewährten Mittel der Konspiration zurück. Über vier Jahrzehnte dauerte das heimliche Ringen, dann kam für viele überraschend die deutsche Einheit. Der Kraftakt der Deutschen stürzte die Sowjetunion in den Untergang. Die Gegner holten Luft, die Karten wurden neu gemischt. Dieses Buch entreißt die geheimdienstlichen Akteure in dem nicht öffentlich erklärten Krieg ihrer Anonymität und schildert deren Aktionen und Verbrechen. Der Autor wurde geboren, als dieses Drama begann; in dessen beiden letzten Jahrzehnten war er einer der Akteure.