Kollektive Sicherheit 2030. Band 3/2020
Globale Friedenssicherung im Wandel






Globale Friedenssicherung im Wandel
Die Habilitationsschrift prägt einen menschenrechtlichen ius cogens-Ansatz. Dabei beruht der gewandelte Begriff der Selbstbestimmung auf dem Konzept menschlicher Sicherheit. Das Gewaltverbot wird erweitert und steht so dem Recht auf Selbstbestimmung begrenzend gegenüber. Daraus werden Überlegungen zur Reform des UN-Systems abgeleitet. „Sicherheit erfordert eine implizite, innere Ausrichtung auf Frieden.“ Werther-Pietsch entwirft anregend und kritisch ein modernes Bild des Völkerrechts.“ (Daniel Thürer, Universität Zürich). „Ihre Originalität ist ebenso beeindruckend wie der Mut, Völkerrecht neu oder anders zu denken.“ (Rainer Hofmann, Universität Frankfurt)
Aus Anlaß des Abschlusses des Cotonou-Abkommen der EU mit den AKP-Ländern analysiert die Autorin die Entwicklungspolitik der EU vor dem Hintergrund völkerrechtlicher Normen. Neben den Menschenrechten, der Demokratisierung und dem Prinzip der Rechtsstaatlichkeit wurde in den Cotonouverträgen das Prinzip der good governance zum politischen Leitbild und somit zum Gegenstand völkerrechtlicher Normen gemacht. Werther-Pietsch beschreibt und bewertet die Entwicklungspolitik der EU, sie untersucht das Verhältnis der Entwicklungspolitik zur gemeinsamen Außenpolitik und skizziert die künftigen Möglichkeiten der Menschenrechts- und Demokratieförderung im Rahmen der EZA. Der derzeit entstehenden neuen Afrika-Politik der EU wird ein Kapitel gewidmet in dem die Autorin zum Abschluß die wichtigsten Innovationen im Cotonou-Abkommen herausarbeitet. Die Arbeit gibt anhand Primärtexte und der detailreichen Beschreibungen einen Einblick in die EU-internen Entscheidungsprozesse und Verfahrenstechniken und ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen von multilateralen Verhandlungen.