Das poetische Paradies im Werk der frühbarocken Dichterin Sibylla Schwarz im zeitgenössischen Kontext Im Gegensatz zu den bisher vorrangig werkorientierten Untersuchungen zur frühbarocken Dichterin Sibylla Schwarz (1621-1638) versteht sich dieser Band durch eine kulturgeschichtliche Kontextualisierung ihrer Poesie als Korrektur und Erweiterung früherer Forschungen. Die Beiträger:innen zeigen aus interdisziplinärer Perspektive die zeitgenössischen und übergreifenden kulturellen Konzepte auf, die sich mit der Paradiesvorstellung im _uvre von Schwarz verbinden: Frömmigkeit, Natursehnsucht, Land- und Stadtleben, Diesseits und Jenseits. Ebenso wird ihre Dichtung in bislang wenig beachtete Kontexte gestellt: holländische Bezüge, medizinhistorische Hintergründe, literatur- und musikgeschichtliches Umfeld, europäische Vergleiche. Ziel ist, die materiellen, poetologischen, persönlichen und sozialen Vernetzungen in der Dichtung von Schwarz aufzuzeigen. The book offers new insights into the work of the celebrated German Baroque Poet Sibylla Schwarz through a process of multiple careful contextualizations. Drawing on the disciplines of music and theatre history, as well as philology, theology and the history of medicine, it helps to correct errors and open up new avenues in the field of Schwarz scholarship. Moving outwards from the various ways in which the biblical notion of paradise figures in her work (as garden, arcadia, metaphysical marriage bed), it revisits her life and work in the light of the practices and discourses of the time, offers comparisons with contemporary authors of other nationalities and with later German-language writers; and thus places the poet at the centre of a series of interlocking spatio-temporal networks.
Robert Gillett Reihenfolge der Bücher






- 2024
- 2017
Georg Büchner
- 384 Seiten
- 14 Lesestunden
This book examines the continuing relevance of Büchner in the early twenty-first century, in terms of politics, science, philosophy, aesthetics, performance and cultural studies, uniquely combining close readings with wide-ranging cultural, theatrical, philosophical and theoretical contextualizations. Der Band beschäftigt sich mit Büchners anhaltender Aktualität in den verschiedensten Bereichen. Er zeichnet sich durch detailliert textbezogene Interpretationen aus, die gleichzeitig zahlreiche aktuelle kultur- und theaterwissenschaftliche, philosophische, naturwissenschaftliche, ästhetische und theoretische Themen ansprechen.
- 2013
"Aber eines lügt er nicht: Echtheit"
- 277 Seiten
- 10 Lesestunden
Hubert Fichte (1935–1986) ist eine facettenreiche Figur der deutschen Nachkriegsliteratur, dessen Werk und Leben oft missverstanden werden. Er wird als schwuler Schriftsteller beschrieben, der mit einer Frau lebte und arbeitete, und als Ethnograf, der seine erotischen Wünsche in ein Forschungsprogramm umwandelte. Fichte verfasste keine traditionelle Autobiografie, sondern ein komplexes, vernetztes Romanwerk, das verschiedene Medien einbezieht. Sein Schreiben behandelt Themen wie Stricher, Päderasten, Vaudoupriester und afrikanische Psychiatrie mit dem gleichen Ernst. Oft als „Außenseiter“ bezeichnet, wird er entweder gefeiert oder ignoriert, was die Vielschichtigkeit seines Schaffens verdeutlicht. In seiner systematischen Studie setzt Robert Gillett Fichte in den historischen Kontext seiner Zeit und zeigt, dass seine Texte viele spätere Diskurse, wie „Queerness“, „Postkolonialismus“ und „Postmoderne Autobiografie“, vorwegnehmen. Gillett untersucht Fichtes Beziehung zum Literaturbetrieb, seine Position im Diskurs des Autobiografischen und der „schwulen Literatur“. Er fasst Fichtes schriftstellerisches Programm in einem prägnanten Satz zusammen, der die Suche nach Echtheit thematisiert. Robert Gillett lehrt German and Comparative Cultural Studies an der Queen Mary, University of London.