Über Berge, durch Täler und entlang der Werra schlängelte sich zwischen 1945 und 1989 auf einer Strecke von 270 Kilometern der Eiserne Vorhang. Die abwechslungsreiche Landschaft zwischen Hessen und dem heutigen Thüringen beherrschten während dieser Zeit Wachtürme, meterhohe Zäune, Sperrzonen und Todesstreifen. Welche Relikte bezeugen heute noch die innerdeutsche Teilung und was spiegelt sich, 30 Jahre nach dem Mauerfall, sowohl in der Landschaft als auch im Alltagsleben der Menschen vom Eichsfeld bis zur Rhön wider? Unterstützt von Zeitzeugen und Regionalhistorikern hat sich Siegfried Wittenburg mit Augen, Ohren und Kamera auf eine Reise durch den Osten Hessens und den Westen Thüringens begeben.
Siegfried Wittenburg Bücher




Leben in der Utopie
- 143 Seiten
- 6 Lesestunden
Die Bildband vereint Fotografien aus der mehrfach international prämierten Ausstellung 'Grüße aus der DDR oder Der Alltag in einem verschwundenen Staat': typische Plattenbauten, Schaufenster von rührender Trostlosigkeit, verfallene Altbauviertel, Straßenszenen … Vor diesem Hintergrund rückte Wittenburg vor allem die Menschen in den Mittelpunkt seiner Bilder, die allen Alltagsschwierigkeiten zum Trotz nicht aufgegeben hatten. Entstanden ist eine Bilderserie mit Sprengkraft, die an viele Nuancen des Lebens erinnert, die fast vergessen scheinen.
Die sanfte Rebellion der Bilder
- 144 Seiten
- 6 Lesestunden
Die zwischen 1980 und 1990 entstandenen Bilder des Rostocker Fotografen Siegfried Wittenburg lassen eine verschollene Welt wieder auferstehen. Man sieht die DDR-typischen Plattenbauten, Schaufenster von fast rührender Trostlosigkeit, verfallene Altbauviertel, Straßenszenen mit dem bespöttelten und geliebten „Trabant", schließlich die von Demonstranten besetzten Stasi-Zentralen und Berge von Aktenordnern. Vor allem aber sieht man Menschen, die Trotz aller Alltagsschwierigkeiten auf ihre Weise dem System widerstanden und es am Ende in einer friedlichen Revolution beseitigten. Entlang den rund 100 ausgewählten Fotos berichtet der Historiker Stefan Wolle in zehn Kapiteln von der Lebenswirklichkeit in der DDR. Auch er erzählt die Geschichte aus der Perspektive des Alltags. Die Gartenzwergidylle und die politische Diktatur sind dabei zwei Seiten einer Medaille. So treten die Texte mit den fotografischen Dokumenten in einen spannungsvollen Dialog. Die Bilder voller Geschichten und die bildhafte Erzählung bilden eine Einheit, die viel vom Leben in der DDR zu erklären vermag.