Robert Fensson reist im Herbst 1965 nach Beijing, um seinen Bruder Karl zu suchen. Der ist während des Zweiten Weltkriegs nach China geflohen – so hält sich hartnäckig das Gerücht in der Familie. Bald nach Roberts Ankunft stellt sich heraus, daß Karl während der Kämpfe gegen die Nationalisten zu einem „revolutionären Märtyrer“ wurde, indem er der Volksbefreiungsarmee über den Yangtze verhalf. Damit steht fest: An der nächsten revolutionären Phase, der Kulturrevolution, soll sich Robert Fensson beteiligen, um in ihr ein so leuchtendes Beispiel zu werden wie sein Bruder in der vorigen. Von den übrigen Ausländern isoliert, lebt Robert zunächst in einem Hutongviertel nördlich der Zentralregierung. Nachdem er sich elementare Chinesischkenntnisse angeeignet hat, wird er an die Große Universität versetzt, wo die Kulturrevolution zwischen prüfungsmüden Studenten ihren Anfang nimmt. Sein Sohn Jonathan, der mitgereist ist, erlebt die Turbulenzen als Mitglied einer Schülergarde. Bald nach den ersten militanten Aktionen werden Robert und Jonathan getrennt. Durch den zwielichtigen Genossen „Scheckauge“ in Einzelhaft genommen, wird Robert erpreßt, eine Stelle im Fremdsprachenverlag anzunehmen, damit man ihn dort im schwelenden Machtkampf zwischen dem Premier Zhou Enlai und Maos Ehefrau Jiang Qing zu einer Strohpuppe kann. Im Spannungsfeld der zunehmend chaotischen Ereignisse zeichnet „Rote Schatten“ ein China, von dessen Existenz im Westen bislang wenig bekannt ist. Raffinierte Aktivisten, ausländische Beobachter und Mitstreiter, Heilssucher, Parteigrößen aller Flügel, selbst Mao Zedong webt mit am Teppich des Romans. Die Lektüre weckt Erinnerungen an die Geschehnisse auf dem Platz des Himmlischen Friedens und wird noch spannender angesichts der galoppierenden Öffnung Chinas für westliche Firmen und Produkte. Ein Muß für Besucher des Reichs der Mitte – ob als Touristen oder Geschäftsreisende.
Jakob Anderhandt Bücher






Die Alpen West-Ost (Taschenformat-Ausgabe)
Von Montreux am Genfer See bis auf den Hochschneeberg vor Wien
- 268 Seiten
- 10 Lesestunden
Die Route bietet eine eindrucksvolle Wanderung über 1.300 Kilometer durch die Alpen, von West nach Ost, und führt durch bedeutende Stätten der Alpingeschichte. Dabei werden touristisch überlaufene Wege weitgehend gemieden, um ein authentisches Naturerlebnis zu gewährleisten. Die detaillierte Wegbeschreibung umfasst nützliche Informationen zu den durchquerten Regionen, Kartenmaterial sowie Tipps zur Verpflegung und Ausrüstung. Ein Übernachtungsverzeichnis mit Hütten entlang der Strecke rundet das Angebot ab und verspricht ein unvergessliches Abenteuer in den Bergen.
Vier literarische Reisen thematisieren den Aufbruch: In "Schreibgeschichte" wird die Suche nach Einzigartigkeit beleuchtet. "Ambrosius" erzählt von einem Neuanfang mit 35 Jahren. "N." reflektiert über den Schmerz der Wahrheit und den Wunsch, die Zeit zurückzudrehen. "Chi Tau Si" fragt nach dem Wert eines chinesischen Teeporzellans.
Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld
Biographie – Band 1
Eduard Hernsheim verliert seinen ersten Schoner in einem Wirbelsturm. Die mutige Bevölkerung versucht zu helfen. Mit Unterstützung seines Onkels, Bruders und Vetters baut er ein Handelsnetz auf, das schnell den gesamten Westpazifik umfasst.
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Kurzgeschichten und Erzählungen
Wie uberlebt man, wenn man zum Opfer eines Bankuberfalls wird? Wie wachst man auf in einer Familie, in der noch vor einer Generation das Lesen von Buchern verboten war? Wie schlagt man sich durch die Pubertat, wenn man zu denen gehort, die immer schon Schauspieler oder Schriftsteller werden wollten? Jakob Anderhandts Achtziger- und Neunzigerjahre sind durch andere Kampfe gekennzeichnet als die zwischen Scout-Ranzen und Aktenkofferchen oder Playmobil und Play Big. Hinterlistig schildert Weiter das Leben von Aussenseitern zu einer Zeit, in der sich die meisten nach dem Abenteuer sehnten, um sich gleichzeitig vor ihm zu furchten
Godeffroys in Ozeanien
Die Geschichte einer Spekulation – Band 2
Jakob Anderhandt untersucht in seiner zweibändigen Biographie das Traditionshaus Joh. Cés. Godeffroy & Sohn und dessen Rolle als größte Reederei Hamburgs in den 1840er Jahren. Mit neuem Archivmaterial beleuchtet er die Spekulationen der Kaufmannsfamilie in Ozeanien und den deutschen Einfluss in der Region ab 1850.
Der Südseekaufmann Eduard Hernsheim (1847–1917) hätte es eine Räubergeschichte genannt. Erzählt wird sie in der Streitschrift „Das Prachtboot“, einem Kolonialgeschichte-Bestseller des Berliner Journalisten und Politikwissenschaftlers Götz Aly. Hernsheim steht im Mittelpunkt. Beim Boot handelt es sich um das letzte Auslegerkanu der Hermit-Insel Luf im Bismarckarchipel, der zu jener Zeit, mit der Aly sich beschäftigt, ein Teil des Kaiserlichen Schutzgebiets Deutsch-Neuguinea war. … Neben lobenden Besprechungen in der Tagespresse erntete „Das Prachtboot“ in der Fachliteratur überwiegend Kritik. Jakob Anderhandts Essay „Täter, Opfer, Fakten“ zeigt, wie Aly seinen Bestseller konzipiert hat und warum seine These vom Raub des Luf-Boots durch Eduard Hernsheim nicht stimmen kann. Jakob Anderhandt wurde 1967 in Bonn geboren und lebt als freier Schriftsteller im Großraum Sydney (Australien). Während seiner ersten Weltreise als Überarbeiter auf einem Frachtschiff der Hamburg Südamerikanischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft passierte er auch mehrere Südsee-Inseln. Anderhandts Biographie über den Südseekaufmann Eduard Hernsheim fand in allen einschlägigen Fachzeitschriften positive Resonanz und gilt als Standardwerk. Die Südsee-Bibliothek erzählt wissenschaftlich fundiert vom deutschen Einfluss in Ozeanien ab etwa 1850. Historisch interessierten Lesern bietet sie einen lebendigen Einstieg in das Thema, Akademikern eine solide Material- und Arbeitsgrundlage. Wichtigster Grundsatz der Schriftenreihe ist ihre Treue zu den Quellen.
Statt mit den Großen zu irren
Das praktische Kolonialprogramm Eduard Hernsheims
… sollte von einer bewußt langsam wachsenden Zahl deutscher Neusiedler – Vertretern möglichst verschiedener Berufsgruppen – zunächst noch ausschließlich Tauschhandel getrieben werden, damit die Insulaner sich dank einer so angebotenen Vielfalt von Kontakten ihre Partner selber aussuchen und das Tempo ihrer ‚Zivilisierung‘ in Grenzen mitbestimmen konnten … Auf seinen frühen Handelsfahrten durch die Südsee und in Auseinandersetzung mit seinem mächtigen politischen Gegner, dem Berliner Bankier Adolph von Hansemann, entwarf der Kaufmann Eduard Hernsheim ein alternatives Kolonialprogramm für die Südsee. Im Mittelpunkt von Hernsheims Vision standen eine Begegnung mit den Inselbewohnern auf Augenhöhe und eine schonende Modernisierung ihrer Lebenswelt. Jakob Anderhandt wurde 1967 in Bonn geboren und lebt als freier Schriftsteller im Großraum Sydney (Australien). Während seiner ersten Weltreise als Überarbeiter auf einem Frachtschiff der Hamburg Südamerikanischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft passierte er auch mehrere Südsee-Inseln. Anderhandts Biographie über den Südseekaufmann Eduard Hernsheim fand in allen einschlägigen Fachzeitschriften positive Resonanz und gilt als Standardwerk. Die Südsee-Bibliothek erzählt wissenschaftlich fundiert vom deutschen Einfluss in Ozeanien ab etwa 1850. Historisch interessierten Lesern bietet sie einen lebendigen Einstieg in das Thema, Akademikern eine solide Material- und Arbeitsgrundlage. Wichtigster Grundsatz der Schriftenreihe ist ihre Treue zu den Quellen.
Abenteuer, Technik, Fortschritt
Aus den Lebenserinnerungen von Eduard Hernsheim
Eduard Hernsheim, geboren am 22. Mai 1847 in Mainz, war nicht nur Kapitän der Weltmeere und Kaiserlicher Konsul für die Westliche Südsee, er war auch einer der wenigen deutschen Kaufleute, denen es in privater Initiative gelang, im Stillen Ozean ein Unternehmen zu gründen, das schwarze Zahlen schrieb. Im geistigen Hauptstrom seiner Zeit war Hernsheim ein Verfechter des Fortschritts und ein Befürworter von Technik. Als der Vater 1863 überraschend stirbt … Jakob Anderhandts frühester Essay über den gebürtigen Mainzer Eduard Hernsheim wirft ein Schlaglicht auf dessen Karriere als Südseekaufmann. Entlang der Linien von Hernsheims Entwicklung zum Großunternehmer zeichnet Anderhandt typische Auswirkungen europäischen Fortschrittsdenkens im West- und Südpazifik des 19. Jahrhunderts nach. Jakob Anderhandt wurde 1967 in Bonn geboren und lebt als freier Schriftsteller im Großraum Sydney (Australien). Während seiner ersten Weltreise als Überarbeiter auf einem Frachtschiff der Hamburg Südamerikanischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft passierte er auch mehrere Südsee-Inseln. Anderhandts Biographie über den Südseekaufmann Eduard Hernsheim fand in allen einschlägigen Fachzeitschriften positive Resonanz und gilt als Standardwerk. Die Südsee-Bibliothek erzählt wissenschaftlich fundiert vom deutschen Einfluss in Ozeanien ab etwa 1850. Historisch interessierten Lesern bietet sie einen lebendigen Einstieg in das Thema, Akademikern eine solide Material- und Arbeitsgrundlage. Wichtigster Grundsatz der Schriftenreihe ist ihre Treue zu den Quellen.
Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld
- 620 Seiten
- 22 Lesestunden
Vor der Insel Typinsan bei Okinawa erlitt Eduard Hernsheim im Juli 1873 schweren Schiffbruch und wurde von der Bevölkerung unter Einsatz ihres Lebens gerettet. Mit finanzieller Hilfe seines Onkels, praktisch unterstützt durch seinen Bruder Franz und seinen Vetter Henry, knüpfte Hernsheim von Hongkong aus ein Handelsnetz, das binnen weniger Jahre den gesamten westlichen Pazifik umspannte. Anders als seine Vorgänger setzte Eduard Hernsheim von Anfang an auf einen einvernehmlichen Verkehr mit den Südsee-Insulanern und vertrat eine nachhaltige Geschäftspolitik, die sich an den Werten eines Ewig-Menschlichen orientierte, welche ihm Begegnungen mit dem Literaturnobelpreisträger Paul Heyse und dem Dichter Melchior Meyr vermittelt hatten. Die aufwendig recherchierte Biographie stützt sich auf eine Vielzahl noch unveröffentlichter Quellen und liefert ein bisher beispielloses Zeitbild deutscher Kolonialbestrebungen in der Südsee von ihren ersten Anfängen bis zum kurzlebigen Erfolg.