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Bookbot

Silke Wagener

    Geschlechterverhältnisse und Avantgarde
    Pedelle, Mägde und Lakaien
    • Die Universität stellte nicht nur eine Bildungs- und Forschungseinrichtung dar, sondern auch einen bedeutenden Sozialkörper, dem zahlreiche Dienstpersonen angehörten. Silke Wagener untersucht am Beispiel Göttingens die Lebens- und Arbeitsbedingungen der kleinen Leute im 18. und 19. Jahrhundert, die durch die Universität eine Möglichkeit des Broterwerbs fanden. Dazu zählen private Bedienstete der Professoren und wohlhabenden Studenten sowie von der Universität angestellte Unterbediente wie Pedelle, Karzerwärter, Polizei-, Bibliotheks- und Institutsdiener, Putzfrauen, Krankenwärter und Leichenwäscher. Die Darstellung umfasst Institutionen der Georgia Augusta, von der Universitätskirche über die Bibliothek bis zum Botanischen Garten und dem Theatrum Anatomicum. Neben dem Arbeitsalltag des Dienstpersonals beleuchtet die Autorin auch deren Freizeitverhalten, Eheschließungen, Familien- und Besitzverhältnisse sowie Aufstiegsmöglichkeiten. Sie zeigt, dass die Verhaltensformen und hierarchischen Abstufungen der Herrschaften auch beim Personal sichtbar wurden. Bisher kaum genutzte Quellen eröffnen neue Perspektiven auf den Universitätsalltag des 18. und 19. Jahrhunderts, indem sie Studenten und prominente Göttinger Professoren in ihrem häuslichen Umfeld zeigen.

      Pedelle, Mägde und Lakaien
    • Das außergewöhnliche Werk von Hannah Höch, das die Grenzen zwischen bildender Kunst und Literatur überspielt und die Durchdringung von Kunst und Leben zum Programm erhebt, ist Thema dieses Buches. Mit Bezug auf Raoul Hausmanns theoretische Reflexionen und seine Position innerhalb des männlich dominierten Dadaismus thematisiert Silke Wagener Hannah Höchs Aneignung der avantgardistischen Kunstpraxen, insbesondere der Collage, im Zusammenhang mit der bestehenden Geschlechterordnung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Anhand der Paarbeziehung von Höch und Hausmann werden Text-Bild-Verhältnisse mit ihren vielfältigen intermedialen und intertextuellen Verweisen herausgearbeitet, Geschlechterverhältnisse und die ästhetischen und sozialrevolutionären Programme diskutiert. Durch die detailgenaue ›Lektüre der Bilder‹ wird Hannah Höchs künstlerisches Selbstverständnis hervorgehoben. Dabei zeigt sich, dass Höch die Geschlechterproblematik besonders kritisch reflektiert und Geschlechtsidentitäten als Konstruktionen demaskiert.

      Geschlechterverhältnisse und Avantgarde