Im Kontext der aktuellen Debatte über Ökologie und Bioethik sowie der Diskussionen über die Natur der Freiheit, angestoßen durch Fortschritte in den Neurowissenschaften, ist die begriffliche Bestimmung des Lebens und die damit verbundenen anthropologischen Konsequenzen von zentraler Bedeutung. Es stellt sich die Frage, was das Wesen des Lebendigen ausmacht und wie es sich vom Anorganischen unterscheidet. Zudem ist das spezifische Verhältnis zwischen lebendem Organismus und Umwelt zu betrachten. Wie lässt sich der Mensch als Lebensform in der Natur begreifen, ohne seine besondere Stellung zu negieren? Hegel und Plessner haben im 19. bzw. 20. Jahrhundert versucht, diese Fragen zu beantworten, indem sie die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse ihrer Zeit in ihre philosophischen Konzepte einfließen ließen. Hegel strebt in seiner Philosophie des absoluten Geistes an, die 'Idee des Lebens' logisch herzuleiten, während Plessner eine Lebensphilosophie entwickelt, die das Leben als Fundament des Geistes betrachtet. Trotz ihrer unterschiedlichen Ansätze teilen beide Denker die Auffassung einer ideellen Stufung der Natur, aus der die spezifischen Unterschiede zwischen Pflanze, Tier und Mensch hervorgehen. Der Begriff der Grenze spielt dabei eine besondere Rolle.
Stascha Rohmer Reihenfolge der Bücher





- 2016
- 2008
Liebe - Zukunft einer Emotion
- 235 Seiten
- 9 Lesestunden
Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen - insbesondere der Gentechnik - geht Stascha Rohmer im vorliegenden Buch der Frage nach, ob die Liebe für eine wahrhaft humane Existenz unentbehrlich ist und in diesem Sinne eine ontologische Notwendigkeit darstellt. Im Zentrum der Abhandlung steht die These, dass das humane Leben im Wesentlichen eine Folge des Zusammenspiels von drei aufeinander folgenden Generationen ist. Von diesem Ausgangspunkt aus wird nicht nur ein allgemeiner Zusammenhang von Liebe, Subjektivität, Individualität und Generativität aufgezeigt, sondern auch die Wirklichkeit der Liebe wird in den spezifischen Strukturen der humanen Generativität konkret nachgewiesen, wobei letztere vom Autor ebenso materiell wie spirituell aufgefasst werden. In kritischer Auseinandersetzung mit der Hegelschen Dialektik will Rohmer damit einen Beitrag zur Überwindung der überkommenen Spaltung von Natur und Geist auf der einen und Natur und Kultur aus der anderen Seite leisten.
- 2000
Whitehead hat den Gegenstand seiner spekulativen Kosmologie als „art of life“ qualifiziert und damit zugleich eine Erweiterung unseres Naturbegriffs eingefordert. Subjektivität und Empfindungsvermögen sind in dieser Metaphysik nicht allein dem Menschen vorbehalten. Sie sind Grundformen einer Natur, die als schöpferischer Prozeß in all ihren Bereichen auf Selbstentfaltung, Steigerung von Wert- und Erfahrungsintensität ausgerichtet ist. Ziel dieser Studie ist es, darzulegen, wie Whitehead durch seine Synthese von Kreativität und Rationalität zu einem neuartigen Verständnis von Subjektivität und Leben vorzudringen vermag und darin zugleich den Komplexitätszuwachs im evolutiven Geschehen anhand von ästhetischen Paradigmen deuten kann.