Lyophilia
- 460 Seiten
- 17 Lesestunden
Ann Cotten ist erwachsen geworden und zeigt ein Interesse am konstruktiven Funktionieren eines vernünftigen Lebens für alle. Ihre respektvolle Art, mit Problemen umzugehen, spiegelt die Erfahrungen wider, die sie als junge Lyrikerin gesammelt hat. In der Erzählung wird der ewigjugendliche Protagonist zusammen mit seiner Geliebten, einer slowenischen Politikerin mit zwei Kindern, in ein Paralleluniversum transportiert, in dem jede Überlegung Realität wird. Währenddessen klammern sich die alternden Bewohner des bankrott erklärten Siedlungsasteroiden Amore (KAFUN) an Klischees und Running Gags, um der Trauer zu entkommen, die eine größere Gefahr darstellt als Internetlosigkeit oder kosmische Strahlung. Eine antigoneische Mission hilft den Helden, nicht im eigenen Überleben zu versinken. Die Erzählungen sind wie ein Schuss ins Knie und zeigen, was Cotten als „Science Fiction auf Hegelbasis“ angekündigt hat. Lyophilia erinnert an Tarkowskijs Special Effects: eine Formulierung, die vor eine Wirklichkeit gehalten wird, wodurch präzise Emotionen hervortreten, die sonst nur dumpf ahnend vorhanden sind. Wo der mögliche Realismus endet, fließt heiße, pochende Emotion heraus.





