Raubritter Eppelein von Gailingen und seine Zeit
Ein Leben zwischen Dichtung und Wahrheit
- 168 Seiten
- 6 Lesestunden
Mit seinem kühnen Sprung über die Nürnberger Burgmauer ist Eppelein von Gailingen auch nach 700 Jahren unvergessen. Als Nürnbergs „abgesagter Feind“ gilt er als einer der wildesten Raubritter des Spätmittelalters, der in Romanen, Gedichten und sogar in einer Volksoper verewigt wurde. Eppelein überfällt Wagenzüge, legt Feuer in der Stadt, erpresst Lösegeld und betreibt Straßenraub, während seine Konflikte mit den verhassten „Pfeffersäcken“ kein Ende finden. Sein Charakter ist von Übermut, Witz und Hinterlist geprägt; er ist ein Meister der Waffen und im Sattel unschlagbar. Historisch basiert er auf Eckelein Gailing, der im 14. Jahrhundert in Röllinghausen und Illesheim lebte und vermutlich um 1310/11 geboren wurde. Urkunden belegen seine Rolle als Zeuge in Rechtsgeschäften und seine Beteiligung an Belehnungen. 1369 gerät sein Leben jedoch in eine gewaltsame Wende, als er wegen einer Gewalttat vom Nürnberger Landgericht in die Acht geschrieben wird. Zwölf Jahre lang wird er gehetzt, verfolgt vom Nürnberger Burggrafen und kämpft als Vasall der Hohenlohe. Nach sechs weiteren Jahren des Widerstands wird er 1381 gefangen genommen und grausam hingerichtet. Trotz seiner Bemühungen gegen Unrecht und wachsende Fürstenmacht findet er Unterstützung in der fränkischen Ritterschaft. Es ist spannend zu beobachten, wie aus Eckelein Gailing die legendäre Figur des Eppelein von Gailingen wird und wie die Geschichte umgeschrieben wird, während
