Tierschutz im Dritten Reich
- 317 Seiten
- 12 Lesestunden
Rückkämpfer, Rückkehrer und der Abwicklungsstab der Wehrmacht
Ereignisse, Erlebnisse und die Verwaltung vernichteter Kampfverbände der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg2. Februar 1943: Die 6. Armee kapituliert in Stalingrad. Was geschah nun mit den in der Wolgametropole untergegangenen Verbänden? 21. Juni 1944: Die Rote Armee beginnt ihre Sommeroffensive. Wer kümmerte sich um die Schicksale deutscher Soldaten der zerschlagenen Divisionen der Mittelfront vom Sommer 1944? Welches Schicksal ereilte die hinter den Fronten abgeschnittenen Soldaten der großen Zusammenbrüche? Wo die Geschichtsbetrachtung meist endet, beginnt dieses Buch. Die Abwicklung der zerschlagenen Verbände der Wehrmacht wurde seit Stalingrad einer eigenen Dienststelle überantwortet. Unter den Resten der trockenen Verwaltungsakten schlummern spannende Themenfelder zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges. Sie handeln von Männern, die sich über Tausende von Kilometern durch das feindliche Hinterland geschlagen haben, um wieder ihre Heimat zu erreichen. Von verzweifelten Angehörigen auf der Suche nach einem Lebenszeichen ihrer in Stalingrad vermißten Männer, Söhne und Brüder gegen alle staatlichen Widerstände. Von Verrätern und Insurgenten im Auftrag der Roten Armee, getarnt als zurückgekehrte Angehörige der Schlacke untergegangener Divisionen. In diese Vorgänge war der Abwicklungsstab des OKH involviert, beim Versuch die Schicksale von Millionen Soldaten zu klären und zu verwalten. Ein aussichtsloser Auftrag im Feuersturm des größten Völkerringens, der nicht nur den Frontkämpfern, sondern auch den Mitarbeitern am Schreibtisch – sämtlich selbst ehemalige Frontsoldaten – größte Belastungsproben abverlangte.
Zwischen 1995 und 2004 verbreitete das umstrittene Hamburger Institut für Sozialforschung die Behauptung, die deutsche Wehrmacht habe im Rußlandfeldzug systematische Verbrechen begangen und einen „Vernichtungsfeldzug“ geführt. Die erste Ausstellung wurde aufgrund grober Fehler zurückgerufen und umgestaltet, hatte jedoch bereits das Ziel erreicht, die Wehrmacht pauschal anzuklagen und Misstrauen gegen eine ganze Generation zu säen. Eine Folgeausstellung, die in Polen begann und derzeit in Deutschland gezeigt wird, trägt den Titel „Größte Härte…“ und behauptet, die Wehrmacht habe seit Beginn des Polenfeldzuges einen „Vernichtungsfeldzug“ gegen die polnische Bevölkerung geführt. Historiker Daniel Heintz hat diese Anschuldigungen untersucht und im Bundesarchiv recherchiert. Er fand heraus, dass der Ausstellungsmacher Jochen Böhler Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen und Dokumente umgedeutet hat, um seine These einer pauschal verbrecherischen Wehrmacht zu untermauern. Heintz widerlegt Böhlers Anschuldigungen mit zahlreichen Quellen, die dieser ignoriert hat, und kommt zu dem Schluss, dass Böhlers Behauptungen und Schriften eine „Größte Zumutung…“ und nichts weniger als Geschichtsfälschung darstellen. Ein Vorwort von Dr. Franz Uhle-Wettler ergänzt die Argumentation.