Durch die ‘Ebstorfer Weltkarte‘ erlangte das Kloster Ebstorf, 26 km südlich von Lüneburg, weltweite Bekanntheit. Die runde Karte, die um 1239 zur Verherrlichung des Welfengeschlechts konzipiert wurde, wurde vermutlich erst nach 1300 vollendet und bleibt Historikern und Kunsthistorikern ein Rätsel. Das Original verbrannte im Zweiten Weltkrieg, aber in den 1950er Jahren konnten vier identische Kopien erstellt werden, von denen eine im Kloster Ebstorf ausgestellt ist. Ursprünglich 1160 von Prämonstratensern gegründet, ist das Kloster seit der Reformation ein evangelisches Damenstift. Die große Klosterkirche, deren südlicher Teil seit jeher Pfarrkirche war, stammt im Wesentlichen aus dem späten 14. Jahrhundert, während viele Konventsbauten die Klosterreform des späten 15. Jahrhunderts widerspiegeln. Besonders bekannt ist der Kreuzgang mit seinen figürlich skulptierten Konsolsteinen und einem Glasmalereizyklus, der auf dem Heilsspiegel basiert. Zu den mittelalterlichen Ausstattungsstücken zählen unter anderem eine lebensgroße Mauritius- und eine kleinere Madonnen-Figur aus dem 13. Jahrhundert, ein bronzenes Taufbecken von 1310 sowie wertvolle Textilarbeiten und Buchmalerei. Der Band bietet auf 80 Seiten über 100 kommentierte Farbaufnahmen von Jutta Brüdern und stellt die Architektur und Kunst des Klosters in einem imaginären Rundgang vor, eingeleitet von Dr. Michael Wolfson.
Michael Wolfson Bücher





Ute Heuer
- 79 Seiten
- 3 Lesestunden
Tue Greenfort, linear deflection
- 192 Seiten
- 7 Lesestunden
Linear Deflection, lineare Abweichungen, nennt Tue Greenfort seine neuesten Arbeiten, die hier auf ganzseitigen Tafeln abgebildet sind. Der dänische Künstler, der in jüngster Zeit mit zahlreichen internationalen Ausstellungen von sich Reden machte, weist gerne mit kleinen Eingriffen auf ganz banale und gerade deshalb oft übersehene Begebenheiten im öffentlichen, aber auch privaten Raum hin. Greenforts Interesse gilt immer mehr auch ökologischen und ökonomischen Fragen: Vor dem Hintergrund globaler Zusammenhänge geht es um den Umgang mit Umwelt- und Artenschutz sowie mit Ressourcen und Nachhaltigkeit in Hinblick auf die Verknappung von Rohstoffen. Greenfort geht diese Themen mit hintersinnigem Humor und mit intelligenten Bezügen auf die Kunst der 1960er und 1970er Jahre an. Die Essays informieren über Hintergründe, Themenvielfalt und Arbeitsweise und dokumentieren den Rechercheund Entstehungsprozess einzelner Werkgruppen.