The german language is completely different from the english language
- 347 Seiten
- 13 Lesestunden
Der vorliegende Band leistet einen bedeutenden Beitrag zur empirischen Forschung im Bereich des Tertiärsprachenlernens in Südostasien und regt eine bisher vernachlässigte Diskussion in der Tertiärsprachenforschung und Mehrsprachigkeitsdidaktik an. Die aktuelle Forschung zum multiplen Sprachenlernen ist stark eurozentrisch geprägt, weshalb die Übertragbarkeit gängiger Theorien auf außereuropäische Kontexte hinterfragt werden muss. Dies wird durch eine dreijährige multiperspektivische Longitudinalstudie untersucht, die eine mehrdimensionale linguistische Analyse schriftlicher Textproduktionen in drei Sprachen beinhaltet. Die Autorin führt den Begriff „multilingualer Fingerabdruck“ ein, um den individuellen Sprachenhintergrund zu beschreiben. Quantitative Ergebnisse werden durch qualitative Daten in Abhängigkeit von soziokulturellen, ethnisch-religiösen und sprachenpolitischen Aspekten ergänzt. Die Studie zeigt, dass externe Faktoren das Deutschlernen stärker beeinflussen als linguistische. Zudem wird der Einfluss sprachenpolitischer Maßnahmen auf den Spracherwerb nachgewiesen. In Malaysia entwickeln Millionen von Lernenden, die nicht zur ethnischen Majorität gehören, dennoch die notwendigen sprachlichen Kompetenzen für gesellschaftliche Teilhabe. Diese Ergebnisse sind nicht nur für Malaysia relevant, sondern bieten auch eine wertvolle Perspektive für mehrsprachige Kontexte weltweit und zeigen positive Ansätze der Sprachenpolitik
