Gertrud Fussenegger zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Erzählerinnen Europas. Ihre Romane sind moderne Klassiker, doch ihre Bekanntheit ist begrenzt. Ein Gespräch mit der Autorin beleuchtet die Verbindung zwischen ihrem Leben und Werk, das ein Jahrhundert umspannt und durch ihr historisches Wissen geprägt ist.
Rainer Hackel Bücher






Stromausfall im Paradies
Ein Reisebericht aus Ghana
Rainer Hackel, der seit zwanzig Jahren nach Ghana reist, vermittelt in seinem fesselnden Reisebericht Einblicke in das faszinierende und widersprüchliche Leben des westafrikanischen Landes. Er erlebt das bunte Treiben auf den Märkten, taucht in das magische Leben Westafrikas ein und trifft auf berühmte Ghanaer wie Kofi Annan. Hackel geht aber auch auf die Sehnsucht des westlichen Menschen nach dem unberührten Afrika ein und stellt die Frage nach der Aktualität der von Léopold Senghor begründeten Négritude. „Nach einer gewissen Inkubationsphase zeigte sich mir sehr schön, weil überraschend, das Bild von einem Afrika, das ich schon unter der Flut der fürchterlichen Nachrichten über diesen Kontinent, die den Eindruck erwecken, als versinke da alles in Elend und Schmutz jedweder Art, hoffnungslos verschüttet glaubte, das Bild des dionysischen Afrika nämlich, des Afrika der Siege des Lebens, der schöpferischen Fülle und Vielfalt.“ Dr. Jörg Villwock, Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Der Autor entwirft in seinem Essay ein überraschendes Bild des umstrittenen Bildhauers: Er zeigt die Prägungen Brekers durch die französische Bildhauerschule auf und deutet auf einfühlsame Weise Skulpturen und Portraits. Er setzt sich aber auch ? anhand neuer Quellen ? mit Brekers Rolle im Dritten Reich auseinander und zitiert dessen erschütterndes Eingeständnis der Schuld, einem Regime gedient zu haben, dessen verbrecherischen Charakter er deutlich erkannt hatte.0In den hier gedeuteten Portraits berühmter Persönlichkeiten wie Jean Cocteau, Ezra Pound und Leopold Sédar Sénghor lotet der Bildhauer das Wesen des Menschen in einer Weise aus, wie es seither keinem Künstler mehr gelungen ist. Aber auch die als faschistische Propaganda verworfenen heroischen Figuren und Reliefs Brekers gilt es neu zu entdecken ? bewährt sich doch auch hier die von Hackel verteidigte Autonomie der Kunst
Mein Freund Adomako
Eine Erzählung aus Ghana
In einem abgelegenen Dorf in der Aschanti-Region Ghanas wird Rainer Hackel Zeuge eines überaus lebendigen Voodoo-Kultes: Fetischpriester fallen – von Geistern besessen – in Trance und opfern den Göttern Hühner und Schafe. Der Autor ist aber kein distanzierter Beobachter: Seine Frau, die aus Ghana stammt, war seit ihrer Jugend von den Göttern zur Priesterin bestimmt, ging ihnen aber lange Jahre aus dem Weg. Nun haben die Götter die Geduld verloren und stellen sie vor die Entscheidung, ihnen zu dienen oder zu sterben ...
Der Titel dieses Essays könnte zu dem Irrtum verleiten, daß eine Differenz zwischen der Erfahrung von Welt und Dasein im Werk Ernst Jüngers unterstellt wird. Das ist aber nicht der Fall. Es soll vielmehr gezeigt werden, daß sich in Jüngers Autorschaft Daseins- und Welterfahrung gegenseitig bedingen. Indem Jünger seine eigene Biographie als repräsentativ versteht, verhilft ihm deren poetische Transformation zur Erkenntnis des Weltstoffs der Epoche. Dabei wird die Frage, ob die neuen Bereiche des Seienden, die sich Jünger erschließen, sich allein der in der individuellen Entwicklung gründenden Wahrnehmung des Autors verdanken, oder ob sie sukzessiv sich offenbarende Momente der geschichtlichen-metaphysischen Wirklichkeit sind, in der Schwebe gehalten. Die idealistische Position des absoluten Erkennens, die Hegels Philosophie so eindrucksvoll zu behaupten vermochte, übersieht, daß jede Erkenntnis mit der Lebensgeschichte des Autors verwoben ist
Auf der Suche nach Sein
Aphorismen und Träume
Bei der Post zwölf Seiten ›Bemerkungen‹ von Rainer Hackel als Geburtstagsgeschenk. Daraus zu notieren: Je weniger die Kunst politisiert wird, desto stärker wirkt sie politisch. Demokratie. Man darf alles sagen, aber nichts wird mehr ernstgenommen. Liebt man einen Menschen sehr stark, so ist man bereit, ihm seine größten Fehler zu verzeihen. Doch schmerzt einen jeder einzelne. Selten nur spricht uns eine Frau gleichermaßen erotisch an wie intellektuell. Jede Begründung ist eine vorläufige. Das Urteil über einen Autor sollte immer auf seinen besten Werken gründen. Und fände sich auch nur ein einziger guter Gedanke: er würde seinen Rang bezeugen. Letzthinnig hat E. J. mit dem ›Sizilischen Brief an den Mann im Mond‹ mehr geleistet als die Amerikaner mit dem Flug zum Mond. (Akzeptiert, doch ohne Abwertung des technischen Genies und des mit ihm verbundenen Risikos. Auch wird eine Stufe der Einsamkeit erreicht, die noch nicht ihren Dichter gefunden hat.) Eine Wahrheit wird nicht selten durch den entwertet, der sie auf den Lippen führt." Ernst Jünger
In der Titelgeschichte Arno Brekers Garten erzählt Rainer Hackel von seinen Besuchen bei der Familie des verfemten Bildhauers, mit der er lange Jahre befreundet war. Für den Autor, der eine vielbeachtete Monographie über Breker veröffentlicht hat, stehen auch jetzt die Skulpturen und Reliefs des Bildhauers im Vordergrund, doch erfährt der Leser auch aufschlußreiche Details über das Leben der Familie Breker und die fragwürdigen Umtriebe von Brekers Galeristen Joe. F. Bodenstein. Hackels Erinnerungen an das Bad Nauheimer Antiquariat, wo er schon als Schüler vor den Unbilden der Zeit Zuflucht suchte, entführen den Leser in eine dem Untergang geweihte Welt, denn sowohl Antiquariate als auch Leser sind vom Aussterben bedroht. Wie es einem ergeht, wenn man verehrte Dichter leibhaftig kennenlernt, erfährt der Leser in der Erzählung über Hackels Besuch bei dem Thüringer Dichter Folkward. Hackel muß nicht nur eine erbarmungslose Gehirnwäsche über sich ergehen lassen und schwören, daß die Erde eine Scheibe sei – er hat auch mit Ekel vor dem Ambiente zu kämpfen, so daß er schließlich bei Nacht und Nebel die Flucht ergreift. Auf der Rückreise stattet er Goethe in Weimar einen Besuch ab und schüttet dem Olympier sein Herz aus...
Mein Besuch bei Ernst Jünger
und andere merkwürdige Geschichten
Rainer Hackel erzählt von seinen Begegnungen mit Ernst Jünger, Martin Mosebach, Ernst Herhaus und Marcel Reich-Ranicki. Dabei verliert Hackel auch dann nicht den Humor, wenn Ernst Jünger ihn an der Haustür in die Wüste schicken will, Ernst Herhaus ihn von der Bedeutung pornographischer Szenen zu überzeugen gedenkt – und er sich Marcel Reich-Ra-nicki mit seinem Wagen in den Weg stellt. Nebenbei erfährt der Leser dieser mitreißenden Geschichten auch noch etwas über die turbulenten Zustände an deutschen Schulen...