Die Operation Luxor und der Kreuzzug gegen den "politischen Islam"
Moscheeschließungen und Kopftuchverbote bereiteten den Boden für eine der größten Polizeioperationen der Zweiten Republik, die „Operation Luxor“. Unmittelbar nach den Anschlägen von Wien am 2. November 2020 rückten 930 Beamte aus, um gegen islamische Terroristen vorzugehen. Die Aktion erfasste Dutzende Menschen und Institutionen, deren Leben auf den Kopf gestellt wurden. Farid Hafez war eine der prominentesten Personen, die als Beschuldigte in diesem Terrorverfahren geführt wurden. Letztlich entpuppte sich die Operation ohne jeden Zusammenhang mit den Terroranschlägen. Es kam zu keiner einzigen Anklage.
Eine kritische Aufarbeitung der größten rassistischen Polizeioperation Österreichs
Am 9. November 2020 hat in Österreich die größte rassistische Polizeioperation seit 1945 stattgefunden. Unter dem Namen »Operation Luxor« wurde eine Woche nach einem gewalttätigen Anschlag in der Wiener Innenstadt eine Razzia gegen ca. 70 Personen und Einrichtungen durchgeführt. Die mehr als eineinhalb Jahre geplante Aktion gegen Anhänger*innen des sogenannten »politischen Islam« ist mittlerweile als rechtswidrig eingestuft worden. Die Beiträger*innen des Bandes setzen sich aus unterschiedlichen Perspektiven kritisch mit der Polizeioperation auseinander. Neben wissenschaftlichen Analysen verschiedener Fachbereiche kommen auch Expert*innen aus der Zivilgesellschaft zu Wort.
2019 ist ein symbolträchtiges Gedenkjahr für die MuslimInnen Österreichs. Dieser Band beleuchtet verschiedene wichtige Stationen in der Entwicklung der muslimischen Gemeinschaft über das gängige Narrativ von 1979 bzw. 1912 hinaus. Der Sammelband „Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich. 1909–1979–2019“ versucht in seinen Beiträgen die Bedeutung der Jahre 1909 und 1979 für die Islamische Glaubensgemeinschaft und einige weniger bekannte Aspekte ihrer Frühgeschichte zu beleuchten. Dabei führen die Beiträge die Suche nach den historischen wie rechtlichen Ursprüngen der Islamischen Glaubensgemeinschaft in die Vergangenheit bis zum bisher im Zusammenhang mit der Islamischen Glaubensgemeinschaft wenig beachteten Schlüsseljahr 1909. In diesem hat sich mit der Annexion Bosnien und Herzegowinas sowohl für die dortigen MuslimInnen wie auch jene in Österreich ein jahrelanger Streit um islamische Religionsautonomie entschieden. Ebenso wurden entscheidende Weichen für die Islamische Glaubensgemeinschaft gestellt. Das dabei entstandene Verhältnis der MuslimInnen des Wechsels aus Spannungen und Kooperation mit dem Staat sollte die Geschichte der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich durch das gesamte 20. Jahrhundert bis in unsere Gegenwart prägen. Beiträge dieses interdisziplinären Sammelbandes gehen infolge auf beide Aspekte dieses Verhältnisses nicht nur in historischer, juristischer, sondern auch in sozialwissenschaftlicher Hinsicht ein, vom islamischen Religionsunterricht bis hin zum Protest gegen das Islamgesetz im Jahre 2015, und umspannen damit einen Zeitraum von mehr als 110 Jahren.
Islamfeindlichkeit ist in Mode gekommen. Aber woher kommt sie und wie drückt sie sich im Alltag aus? Welche politischen und akademischen Debatten stehen mit ihr in Verbindung? Welche Grenzen lassen sich zwischen einer sachlichen Debatte über ‚Islam‘ und ‚MuslimInnen‘ und einer in Rassismus verfallenden Generalisierung ziehen? Dieses Einführungsbuch beleuchtet institutionelle Formen des anti-muslimischen Rassismus und zeigt den Stand der Debatten zum Verhältnis von Antisemitismus und Islamophobie auf. Zum Schluss diskutiert der Autor Gegenstrategien für eine Gesellschaft mit weniger Ungleichheit.
Das Jahrbuch für Islamophobieforschung (JfI) ist ein peer reviewed Journal und
setzt sich wissenschaftlich mit dem wachsenden Phänomen der Islamophobie
auseinander. Im Zentrum des JfI stehen sachlich fundierte und wissenschaftlich
systematische Analysen islamophober Phänomene. Dabei werden Fallstudien mit
aktuellem Bezug zum Jahresgeschehen aus den unterschiedlichsten Bereichen wie
Medien, Politik, Recht, Alltagsdiskriminierung sowie theoretische Reflexionen
geboten. Das Anliegen des Jahrbuchs ist, wissenschaftliche Erkenntnis über
aktuelle Aspekte der Islamophobie in einem jährlichen Abstand zu gewinnen und
darzustellen. 2017: · Farid Hafez: Schulen der Islamophobieforschung; · Petra
Feldmann: Gender Islamophobia. The print media construction of the Muslim
woman: dichotomisation as a differentiation strategy; · Mujesira Borozan:
Kopftuch als No-Go. Eine Untersuchung des Arbeitsmarkzuganges muslimischer,
hijabtragender Frauen in Österreich; · Azra Junuzovic: Capacity Building of
NGOs in Addressing Intolerance against Muslims. Lessons Learned and
Recommendations; · Antje Odermann: Stereotypenkontrolle durch Medienkompetenz?