Die Tage der blutigen israelischen Offensive „Gegossenes Blei“ gegen den Gazastreifen, die vom 27.12.2008 bis zum 18.01.2009 dauerte, werden in dem hier vorliegenden wertvollen Tagebuchbericht Vittorio Arrigonis, der oft unter schwierigsten Umständen und unter Bombardierungen geschrieben und von einem der wenigen mit autonomem Generator ausgestatteten Internetzugangspunkten gesendet wurde, schonungslos beschrieben. Ohne die Gegenwart des Pazifisten des International solidarity movement hätte auch die italienische Zeitung il manifesto, wo die Berichte zuerst abgedruckt wurden, ihre Informationen über den Krieg in Gaza nur aus den Verlautbarungen der Presseagenturen beziehen können – genauso, wie es im Rest der Welt bei allen Medien geschah. Diese kleine und kostbare Veröffentlichung bietet also den einzigen direkten täglichen Augenzeugenbericht des Blutbades, von dem die Weltöffentlichkeit möglichst wenig hat erfahren sollen. Im letzten Moment hat Arrigoni aktuelles Material aus dem Gazastreifen geschickt, dass in diesem Buch erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden kann.
Vittorio Arrigoni Bücher
Vittorio Arrigoni war ein italienischer Reporter, Schriftsteller, Pazifist und Aktivist, der sich intensiv für das Internationale Solidaritätskomitee (ISM) in Gaza einsetzte. Über seine Website „Guerrilla Radio“ und seine Schriften dokumentierte er die Realitäten des Lebens in Gaza und gab den Marginalisierten eine Stimme. Seine Arbeit konzentrierte sich auf Themen des gewaltfreien Widerstands und der menschlichen Solidarität und bot eine einzigartige Perspektive auf den Konflikt. Er bemühte sich, internationale Aufmerksamkeit auf die Kämpfe der Menschen in Gaza zu lenken.


Der fünfte Band der Reihe “Verbrechen gegen die Menschlichkeit” widmet sich Palästina und folgt den vorhergehenden Bänden, die Auschwitz, Hiroshima, Vietnam und Lateinamerika thematisierten. Die Entscheidung, Palästina in diese Reihe aufzunehmen, war herausfordernd, da einige Leser möglicherweise mit dieser Wahl nicht einverstanden sind. Ein Teil der öffentlichen Meinung neigt dazu, Verbrechen, die von Israel begangen werden, wie Vertreibungen, Enteignungen, Massenexekutionen und die Inhaftierung zehntausender Palästinenser, im Namen eines Schuldgefühls zu akzeptieren, das in Europa aufgrund der Verbrechen des Nazifaschismus gegenüber den Juden besteht. Diese Solidarität mit Israel ist jedoch nicht spontan, sondern das Ergebnis einer von den Medien betriebenen Propaganda. Sie beruht nicht auf rationalen politischen und ethischen Überlegungen, sondern auf emotionalen und oft interessengeleiteten Entscheidungen. Ironischerweise sind es heute dieselben wirtschaftlichen Kräfte, die in der Vergangenheit den Faschismus unterstützten, die nun die Rolle des „Philosemiten“ übernehmen und Israel durch eine unaufhörliche Medienkampagne unterstützen.