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Betiel Wasihun

    Gewollt - nicht-gewollt
    Narrating surveillance
    • In Zeiten allgegenwärtiger Überwachungstechnologien ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema dringender denn je geworden, zumal digitaler Totalitarismus die Privatsphäre und die persönliche Freiheit in Frage stellt. Darstellungen in Literatur, Film und Populärkultur bestimmen unser Verständnis von Überwachung nicht nur maßgeblich mit, sondern sie helfen uns auch, die Komplexität dieses Phänomens besser zu begreifen. Da Erzähler von Natur aus Beobachter sind, zeigen Beobachtungstechniken in der Literatur und im Film Analogien zu Formen und Praktiken der Überwachung auf. Aber fungieren narrative Instanzen auch selbst als Überwachungs- und Kontrollinstanzen? Und wie wird Überwachung konkret erzählt? Inwieweit tragen Narrative zu einer Kritik an Überwachungspraktiken bei? Wie wirken sich Überwachungstechnologien und theoretische Überwachungsdiskurse auf die erzählerische Vermittlung aus? Diese Fragen stehen im Mittel-punkt des komparatistisch angelegten Sammelbandes, der das komplexe Verhältnis zwischen Überwachen und Erzählen aus verschiedenen literarischen, filmischen und kulturellen Perspektiven vom späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart kritisch beleuchtet. Mit Beiträgen von Christoph Bode, Jeffrey Clapp, Monika Fludernik, Dietmar Kammerer, Alexander Knopf, Jörg Metelmann, Julia Straub, Betiel Wasihun, Stefan Willer, Mary Wilson, Florian Zappe, Catherine Zimmer

      Narrating surveillance
    • Gewollt - nicht-gewollt

      • 233 Seiten
      • 9 Lesestunden

      Als faustische Streber sind Franz Kafkas vermeintliche Helden in Verruf geraten. Hinter der offen zur Schau getragenen Wettkampf-Obsession seiner literarischen Figuren verbirgt sich jedoch etwas, das in der Forschung bislang fast unbeachtet geblieben ist: ein zermarternder Widerwille gegen den Wettkampf, der sich bis in die letzte Wortfaser der kafkaschen Texturen durchsetzt. In Kafkas Texten bleibt von der kulturfördernden Seite des Agon, die seit der griechischen Antike das abendländische Selbstverständnis prägt, nichts mehr übrig. Zu einem anthropologischen Zwang stilisiert, verstrickt der Agon die kafkaschen Subjekte in ein qualvolles Dilemma. Auch Robert Walser und Samuel Beckett stigmatisieren den Agon als Kulturdefekt. Die vorliegende Studie führt deshalb in ungewöhnlicher Konstellation drei repräsentative Autoren des 20. Jahrhunderts zusammen, die auf unterschiedlichste Weise das Ideal des agonalen Individuums unterminieren.

      Gewollt - nicht-gewollt