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Uwe Nettelbeck

    7. August 1940 – 17. Jänner 2007
    Keine Ahnung von Kunst und wenig vom Geschäft
    Fantômas
    Karl Philipp Moritz
    Der Dolomitenkrieg
    Prozesse
    Cosmic
    • Cosmic - bk838; März Verlag; Jörg Schröder & Uwe Nettelbeck; pocket_book; 1982

      Cosmic
    • Prozesse

      Gerichtsberichte 1967–1969

      4,3(7)Abgeben

      In den sechziger Jahren erlebt die Bundesrepublik ihren bis dahin radikalsten Wandel: Traditionelle Werte verlieren ihre Überzeugungskraft, die bürgerliche Kleinfamilie gilt vielen als Zwang, Studenten tragen ihren Protest aus den Universitäten auf die Straße, die erste Generation der RAF formiert sich. Als Gerichtsreporter der »Zeit« ist Uwe Nettelbeck mittendrin. Er berichtet von alltäglichen Schicksalen, aber auch über einige der spektakulärsten Strafsachen der Nachkriegszeit, etwa den Prozess gegen den »Kirmesmörder« Jürgen Bartsch oder den Frankfurter Brandstifterprozess gegen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und andere. Nach fast fünfzig Jahren versammelt dieser Band erstmals die Gerichtsreportagen, die Nettelbeck zu einem der bekanntesten Journalisten des Landes machten. Bis heute gehören sie zu den besten Artikeln, die je in deutschen Zeitungen veröffentlicht wurden. Nettelbeck schreibt verständlich, stets getrieben von dem Wunsch, die Motive, die Umstände und die Geschehnisse zu begreifen und sie dem Leser begreiflich zu machen. So entsteht ein einzigartiges Panorama jener bewegten Zeit. Doch seine meisterhaften Texte sind mehr als nur Zeugnisse: Immer stellt er sich auf die Seite der Opfer von Justiz, Politik und Gesellschaft. Wo andere überreden wollen, fordert er vom Leser, Partei zu ergreifen.

      Prozesse
    • An düsteren Schauplätzen war der Erste Weltkrieg reich. Eines der schrecklichsten Kapitel aber wurde in einer der erhabensten und schönsten Landschaften Europas geschrieben: In den Dolomiten lagen sich zwischen 1915 und 1918 Italiener und Österreicher gegenüber. Sie töteten sich gegenseitig mit Schusswaffen, Bajonetten und, ja, Morgensternen. Sie starben in Lawinen, bei Abstürzen oder durch Erfrieren. Sie bestiegen zuvor als unzugänglich geltende Berge, nur um sich gegenseitig herunterzuschießen. Sie durchbohrten den Marmolata-Gletscher, nur um im ewigen Eis Waffen zu lagern. Sie sprengten Felsen und entstellten die Landschaft für immer. Über dieses groteske Drama hat Uwe Nettelbeck ein schmales, geschliffen formuliertes Stück dokumentarischer Literatur verfasst.

      Der Dolomitenkrieg
    • (1) Stilprinzip dieses Buches ist die Montage.(2) [...] das Prinzip der Montage [ist,] die großen Konstruktionen aus kleinsten, scharf und schneidend konfektionierten Baugliedern zu errichten (1) Die Montage [...] eröffnet neue, sehr epische Möglichkeiten. Im Formalen vor allem. Das Material der Montage ist ja durchaus kein beliebiges. Echte Montage beruht auf dem Dokument.[...](2) Diese Arbeit muß die Kunst, ohne Anführungszeichen zu zitieren, zur höchsten Höhe entwickeln(1) Walter Benjamin, Krisis des Romans(2) Walter Benjamin, Passagenwerk

      Karl Philipp Moritz
    • Dieser Filmkritiker verlor sein Herz im Bahnhofskino. Seine Liebe galt nicht der anerkannten Filmkunst, sondern den Western, Krimis, Komödien und wieder den Western. In ihnen entdeckte er Witz, Eleganz, Schönheit. Er schwänzte die Sonntagsmatinee und schaute sich dafür Will Tremper oder Sam Peckinpah oder Sergio Leone an. Und als er sich Jean-Luc Godard oder Stanley Kubrick zuwandte, mussten sie sich schon an Budd Boetticher oder Anthony Mann messen lassen. Kein Freund von Politfilmen, die ihre Thesen wie Transparente vor sich hertragen, sah er von Anfang an den Film, gerade auch den scheinbar trivialen, als Teil und Akteur gesellschaftlicher Umbrüche und politischer Auseinandersetzungen. Uwe Nettelbeck wurde zum streitbaren Verteidiger derer, die sich damals in Deutschland dem kulturellen Establishment entgegenstellten: Hellmuth Costard, Vlado Kristl, Martin Müller, Jean-Marie Straub. Er griff in scharfen Polemiken die Filmzensur an. Nettelbeck feilte geduldig an einer Sprache, die die Bilder begleitet, ohne sich ihnen gemein zu machen. Er schrieb 'Aufsätze von solcher Anschaulichkeit, Wahrnehmungsschärfe und Reflexionsdichte, wie sie auf späteren Kulturseiten nie mehr zu lesen waren. Walter Benjamins Ideal einer ›analytischen Deskription‹ erfüllte sich in Nettelbecks besten Texten. ' (Peter von Becker, Tagesspiegel). Seine legendären Filmkritiken liegen nun zum ersten Mal in einer Auswahl vor.

      Keine Ahnung von Kunst und wenig vom Geschäft