Vulnerabilität
Pädagogisch-ästhetische Beiträge zu Korporalität, Sozialität und Politik
- 194 Seiten
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Pädagogisch-ästhetische Beiträge zu Korporalität, Sozialität und Politik
Kulturelle Schulentwicklung, Selbstbestimmung im Unterricht und Inklusion
In Zeiten von steigendem Lern- und Leistungsdruck und wachsender sozialer Ungleichheit wird kultureller Schulentwicklung und Kultureller Bildung häufig zugetraut, einen substantiellen Beitrag zur Bewältigung grundlegender Herausforderungen von Bildung und Gesellschaft zu leisten. Wie soll kulturelle Schulentwicklung aussehen und was kann sie erreichen? Was könnte sich für Unterricht und Lernen ändern und was heißt Inklusion für die Kulturelle Bildung in der Schule?
Die Ästhetik kulturaler Sphären
Stimmungen gehören zu den elementaren Erfahrungen des Menschen. Sie beherrschen mehr als alles andere die vorbewussten und unbewussten Handlungstrukturen. Die Ästhetische Theorie der Existenz macht evident, dass Stimmungen das Verhalten prägen und auch untergründig die sozialen Gefüge bestimmen, in denen sich Menschen bewegen. Stimmungen sind mehr und anders als Gefühle, sie grundieren sowohl die soziale Erfahrung als auch den Umgang mit den Artefakten der zivilisatorischen Umgebung, deren kulturelles Ambiente sie unterfüttern. Sie drücken sich in der eigenen Sinnlichkeit von existenzialen Empfindungen aus und werden dergestalt in die sozialen Räume transportiert, deren Atmosphärik sie erzeugen. Stimmungen bilden nach Heidegger die Grundkonturierung, in der das Dasein selbst ästhetisch gestimmt wird. Ihre besondere Bedeutung für diese basale Konturierung des Ausdrucks und der Wahrnehmung ist gravierend. Dennoch findet der Begriff der Stimmung in die gegenwärtig verbreiteten Kulturtheorien nur marginal Eingang. Alleine in der Tradition einer „Ästhetik der Existenz“ (Michel Foucault) rückt er ins Zentrum der Ästhetischen Theorie.