Peter Gemeinhardt untersucht die Geschichte des Christentums in den ersten sechs Jahrhunderten, unterteilt in drei Phasen: Formierung, Stabilisierung und Pluralisierung. Er beleuchtet die innere Pluralität des spätantiken Christentums und die Entwicklung christlicher Identität, einschließlich der Rolle von Theologie und Institutionalisierung in einem vielfältigen religiösen Kontext.
Peter Gemeinhardt Reihenfolge der Bücher






- 2022
- 2018
Niemand glaubt nichts. Glaube scheint eine menschliche Grundkonstante zu sein. Worauf sich Glaube in der Moderne richtet, ist damit freilich noch nicht geklärt. Die Frage nach (dem) Glauben eröffnet vielmehr Fragehorizonte in anthropologischer wie ekklesiologischer Hinsicht, in Bezug auf das Verhältnis von Theologie und Naturwissenschaften, im Blick auf die Frage nach einer autonomen, heteronomen oder theonomen Verfasstheit des Menschen. Diesem Thema war die 61. Europäische Tagung für Konfessionskunde gewidmet, die im März 2017 vom Konfessionskundlichen Institut des Evangelischen Bundes gemeinsam mit dem römisch-katholischen Johann-Adam-Möhler-Institut ausgerichtet wurde und im vorliegenden Band dokumentiert wird. Den angesprochenen Fragekomplexen wird in den vorliegenden Beiträgen in unterschiedlichen konfessionellen und fachspezifischen Sichtweisen nachgegangen. Damit bieten die hier versammelten Beiträge in nuce ein konfessionskundliches Kompendium zu Perspektiven des Glaubens. Mit Beiträgen von Gregor Maria Hoff, Friedrich Wilhelm Horn, Markus Iff, Johanna Rahner, Joachim Ringleben, Cornelia Richter und Michael Theobald. [Perspectives of the Faith] There is no one who does not believe anything. Faith, as it seems, is a basic human constant. With this statement though it is not yet clear towards whom or what faith is directed in modern times. The question of faith rather leads to further anthropological and ecclesiological questions referring to the relationship between theology and natural sciences and to the question of an autonomous, heteronomous or theonomic constitution of humankind. These questions were in the focus of the 61st European Conference on Confessional Studies, which was organized in March 2017 by the Institute for Ecumenical Studies and Research of the Protestant League together with the Roman Catholic Johann Adam Möhler Institute. The volume includes contributions from Gregor Maria Hoff, Friedrich Wilhelm Horn, Johanna Rahner, Cornelia Richter, Markus Iff, Joachim Ringleben and Michael Theobald, which represent different confessional and professional perspectives. Thus, this collection offers a compendium of confessional studies related to different perspectives of faith.
- 2018
Religionskulturen der Antike und des Mittelalters sind eng mit dem Bildungsthema verknüpft - in ganz unterschiedlicher Weise. Wie hängen Bildung und Religion zusammen, welche Bildungsgüter und -wege gelten aus religiöser Sicht als erstrebenswert (oder auch als gefährlich), und wer sind die Akteure in diesem Feld? Diesen und verwandten Fragen widmet sich dieser interdisziplinäre Sammelband mit besonderem Augenmerk auf den institutionellen Zusammenhängen, in denen religiöse Bildung vermittelt und reflektiert wurde. Neben methodologischen Überlegungen werden Fallstudien vom klassischen Griechenland über das spätantike Judentum und Christentum bis zum lateinischen Mittelalter und zum klassischen Islam vorgestellt. Die Beiträge bieten damit ein facettenreiches Bild verschiedener Konstellationen von Bildung und Religion, das zu weiteren vergleichenden Forschungen einlädt.
- 2017
Dem Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel (381) zufolge gibt eine heilige, katholische und apostolische Kirche - und doch gibt es empirisch zahlreiche Kirchen, damals wie heute. Zumal in der Spätantike ist Kirche ein höchst vielgestaltiges Phänomen: Der geglaubten Einheit des Leibes Christi steht die faktische Pluralität von Kirchen gegenüber, zwischen denen nicht nur in theologischen und kirchnpolitischen Fragen, sondern auch im Blick auf Sozialgestalt und religiöse Praxis Konkurrenz herrscht. Diese Pluralität von Kirche in der Spätantike fokussiert der vorliegende Band. Dabei werden im interdisziplinären Gespräch zwischen Kirchengeschichte, Christlicher Archäologie und Alter Geschichte methodische Ansätze erprobt und darüber hinaus thematische Studien vorgelegt: So widmen sich einzelne Beiträge der monastischen Kritik an der Institution Kirche, der Funktionsweise der kirchlichen Bürokratie und der ekklesiologischen Reflexion in unterschiedlichen Zeiträumen, Kontexten und Regionen. Auf diese Weise entsteht ein facettenreiches Bild der einen, allgemeinen ("katholischen") und zugleich pluralen christlichen Kirche in patristischer Zeit.
- 2016
Zwischen Exegese und religiöser Praxis
Heilige Texte von der Spätantike bis zum Klassischen Islam
Heilige Texte prägen das Leben, Denken und Handeln religiöser Individuen und Gemeinschaften. Das wird in den Beiträgen dieses Bandes aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, sowohl im Blick auf die Auslegung (Exegese) als auch auf den praktischen Gebrauch heiliger Texte. Was begründet die Autorität solcher Texte? Auf welche Weise vermitteln sie Wissen über Göttliches an Menschen? Und wie kann ihre Botschaft kunstgerecht erschlossen werden? Dabei spielt auch die Verhältnisbestimmung heiliger Texte zu literarischen, philosophischen und wissenschaftlichen Schriften und Schriftcorpora eine Rolle. Thematisiert werden das Judentum, das Christentum und der Islam im ersten Jahrtausend, aber auch die zeitgenössische griechisch-römische Religion. Mit Beiträgen von: Heike Behlmer, Dmitrij Bumazhnov, Ulrike Egelhaaf-Gaiser, Michael Erler, Alfons Fürst, Peter Gemeinhardt, Harald Motzki, Angelika Neuwirth, Maren Niehoff, Hedwig Röckelein, Florian Wilk
- 2015
Theologie und Bildung im Mittelalter
- 520 Seiten
- 19 Lesestunden
Theologie war im Mittelalter (und ist bis heute) in vielfältige Bildungsprozesse involviert. Die Rezeption antiker Bildung, Kultur und Philosophie zum Zweck der Konstitution theologischer Erkenntnis führte zur Inanspruchnahme und Kritik solcher Bildung im mittelalterlichen Christentum. Diesbezügliche Diskurse wurden innerhalb des Abendlandes, aber auch im Gegenüber zu Byzanz und zu Judentum und Islam geführt. Solche Konstellationen von Theologie und Bildung im Mittelalter wurden im Rahmen der Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für Theologische Mediävistik 2014 in Göttingen untersucht, deren Beiträge hier vorgelegt werden.
- 2014
Die Kirche und ihre Heiligen
Studien zu Ekklesiologie und Hagiographie in der Spätantike
- 416 Seiten
- 15 Lesestunden
Peter Gemeinhardt nimmt in den vorliegenden Studien das spätantike Christentum als Institution und als Gemeinschaft der Heiligen in den Blick. Schwerpunkte liegen auf der Gestalt und dem Selbstverständnis der Kirche im 4. und 5. Jahrhundert und auf der Aktualität der Märtyrer auch nach dem Ende der Verfolgung, weiterhin auf der Bildung von Heiligen und schließlich auf der Vita Antonii und ihrem Verfasser Athanasius. Obwohl eine ausdrückliche theologische Reflexion der Kirche selten ist, wird intensiv diskutiert, was Kirche in der Spätantike sein soll: Volkskirche oder elitäre Gemeinschaft? Gemeinhardt verdeutlicht, dass zwar die Ränder der Kirche unscharf waren, dies aber dadurch ermöglicht wurde, dass die Kirche ein klares Zentrum hatte: das Leitbild der Märtyrer und der Heiligen. Diese fruchtbare Spannung von Offenheit und Bestimmtheit war für das Überleben und den Erfolg des Christentums in der Spätantike mit entscheidend.
- 2013
Antonius, der erste Mönch
- 240 Seiten
- 9 Lesestunden
Antonius der Große, der als Einsiedler in der Wüste teuflischen Versuchungen widersteht und zum Leitbild des Mönchtums wird, ist eine Schlüsselfigur des frühen Christentums. Peter Gemeinhardt erzählt anhand der zahlreichen antiken Quellen das über hundertjährige Leben des Heiligen und zeigt, warum dieses Urbild eines Asketen gerade in der Moderne so viele Schriftsteller und Künstler inspiriert hat.
- 2013
Von Rom nach Bagdad
Bildung und Religion von der römischen Kaiserzeit bis zum klassischen Islam
- 406 Seiten
- 15 Lesestunden
Die Autoren der Beiträge dieses Bandes untersuchen die Interaktion von Bildung und Religion in den Kulturen des Mittelmeerraums und des Nahen Ostens über mehr als ein Jahrtausend hinweg. Der Bogen spannt sich von Qumran am Toten Meer über die griechisch-römische Antike und das frühe Judentum und Christentum bis zum klassischen Islam. Leitfragen sind dabei: Wie werden Bildungsideale und Bildungspraktiken über religiöse Differenzen hinweg tradiert? Und inwiefern dienen Bildung und Erziehung als Fundamente für religiöse Identitäten? Die Beiträge gehen aus einer Vorlesungsreihe des Forschungszentrums EDRIS (Education and Religion From Early Imperial Roman Times to the Classical Period of Islam) an der Universität Göttingen hervor. Sie zeigen Wege zur interdisziplinären Erforschung eines Themas auf, das von historischem Interesse, aber auch von hoher Aktualität ist. Mit Beiträgen von: Lale Behzadi, Ulrike Egelhaaf-Gaiser, Therese Fuhrer, Peter Gemeinhardt, Sebastian Günther, Ingrid Hehmeyer, Reinhard Kratz, Johan Leemans, Ferdinand Prostmeier, Udo Schnelle, Gregor Schoeler, Günter Stemberger, Martin Tamcke, Christian Tornau
- 2012
Heilige, Heiliges und Heiligkeit in spätantiken Religionskulturen
- 465 Seiten
- 17 Lesestunden
Was das Heilige ist und wie man darüber sprechen kann, ist eine offene Frage in der religionswissenschaftlichen und theologischen Forschung. Jenseits der klassischen Entwürfe von Durkheim, Otto oder Eliade kann Heiliges heute nur in multiperspektivischer Betrachtung angemessen untersucht werden. Die Beiträge zu diesem Band analysieren Diskurse über Heiliges in spätantiken Religionskulturen: griechisch-römische Religion, Judentum und Christentum. Terminologien, Handlungen und Reflexionen in Bezug auf Heiliges werden in ihrem jeweiligen religiösen Bezugssystem thematisiert, aber darüber hinaus auch miteinander ins Gespräch gebracht. Hierfür dienen Kategorien wie Zeit, Ort, Individuum und Gruppe der Zuordnung der Befunde. Besonderes Augenmerk liegt zudem auf quellensprachlichen und forschungsinternen Begrifflichkeiten von Heiligem sowie auf der geschichtlichen Dynamik von Heiligkeitsvorstellungen. Dieses interdisziplinäre Vorgehen macht Diskontinuitäten und Kontinuitäten des Diskurses über „das Heilige“ in der Vielfalt seiner Erscheinungsformen präziser als bisher identifizierbar.