Sehnsucht Starnberger See
Villen und ihre berühmten Bewohner im Porträt






Villen und ihre berühmten Bewohner im Porträt
30 Häuser von Künstlerinnen und Künstlern in Oberbayern
Das Wohn- und Arbeitshaus eines Künstlers ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf: Es ist selbst gestaltetes Refugium, Zuflucht und Kreativraum. Es ist aber zugleich ein Ort der Selbstinszenierung, an dem der Künstler sich und sein Werk der Welt präsentiert. Katja Sebald und Ulrike Myrzik werfen einen neuen Blick auf die prachtvollen Wohnhäuser, mit denen sich die Münchner „Malerfürsten“ der Prinzregentenzeit gegenseitig übertrumpften. Sie zeigen den Traum vom einfachen Leben auf dem Land, wie ihn sich Gabriele Münter und Wassily Kandinsky verwirklichten. Sie erinnern an den Maler Rupprecht Geiger und den Bildhauer Rudolf Wachter, die nicht nur Kunstgeschichte schrieben, sondern auch mit der markanten Architektur ihrer Atelierhäuser ein Zeichen setzten. Sie waren im Wohnzimmer von Bernd Zimmer und stellen weitere höchst individuelle Lebensentwürfe von Künstlerinnen und Künstlern unserer Zeit vor.
Auf den Spuren von Oskar Maria Graf in Berg am Starnberger See
»Mein bester Spezi ist der Kramerfeichtmartl gewesen«, schreibt Oskar Maria Graf in Erinnerung an seine Kindheit in Berg. Die »alte Resl« soll einmal bei Ludwig II. zum Kaffee eingeladen gewesen sein, der Schmalzerhans gar im Bett des Königs geschlafen haben. Nicht nur der unglückliche Märchenkönig, der die Sommer im Berger Schloss verbrachte, wird in den Erzählungen des Schriftstellers noch einmal lebendig, sondern auch andere mehr oder weniger bekannte Bewohner Bergs. Viele Textpassagen lassen sich an noch heute bestehenden Gebäuden wie auch an Familiennamen verorten. Katja Sebald hat Originaltexte und deren »Schauplätze« zu einem inspirierenden Reisebegleiter durch Oskar Maria Grafs Geburtsort Berg am Starnberger See zusammengestellt. Historisches, zum Teil unveröffentlichtes Bildmaterial ergänzt den Band.
Wer weiß schon, dass Edda Mussolini sich im Kriegsherbst 1943 jeden Tag ein feudales Essen aus dem Münchner Hotel „Vier Jahreszeiten“ an den Starnberger See kommen ließ? Und wer weiß, wo das berüchtigte „Warnamt X“ stand, von dem aus man die Welt nach dem atomaren Supergau regieren wollte? Wer kennt das kleine Kirchlein im Herzen des Fünfseenlands, das kein geringerer als der berühmte Barock-Baumeister Johann Michael Fischer bauen ließ? Und wer weiß, dass Auguste Renoir einen Sommer lang am Weßlinger See, dem kleinsten der fünf Seen, malte? Das Fünfseenland ist eines der beliebtesten Ausflugsziele im Münchner Umland. Es ist deutschlandweit als Refugium der Reichen und Schönen bekannt. Die bayerischen Kurfürsten und Könige waren am Starnberger See, die Münchner Maler „erfanden“ hier die Landschaftsmalerei und nach ihnen kamen Dichter, Großbürger, Industrielle, Neureiche und überhaupt jeder zur Sommerfrische hierher. Der Ammersee hingegen blieb noch lange ländlich geprägt und wurde später zum Refugium von Individualisten, Aussteigern und Lebenskünstlern. Die Kunsthistorikerin und Journalistin Katja Sebald erzählt nicht nur von den illustren Bewohnern in Vergangenheit und Gegenwart, sondern auch von der facettenreichen Geschichte, von lebendigen Bräuchen und von atemberaubend schönen und stillen Orten inmitten der Natur.
Die Reihe „Unbekanntes Bayern“ kann und will Bayern nicht neu erfinden, sie will aber auf nahezu unbekannte Orte aufmerksam machen, die manchmal nur ein paar Meter abseits der vielbesuchten touristischen Ziele zu finden sind. „Unbekannter Chiemgau“ erscheint als vielbebildertes Reisebuch, das Kulturschätze ebenso wie Naturschönheiten und Kulinarisches vorstellt. Es erzählt Chiemgauer Geschichte in Geschichten.
Die mittelalterliche Stadt Regensburg muss im 13. Jahrhundert einen überwältigenden Anblick geboten haben: Kirchtürme und Geschlechtertürme bildeten eine atemberaubende Kulisse. Unvorstellbar groß erhob sich der Dom, an dem noch gebaut wurde, und wie ein Wunder musste die mächtige, aus Stein gebaute Brücke erscheinen, die über die Donau hinüber zur stolz befestigten Stadt führte. Regensburg war im 13. Jahrhundert zur bedeutenden Handelsmetropole aufgestiegen, war ein Schmelztiegel der Kulturen, eine höchst moderne und blühende Stadt, in der das Leben pulsierte und deren Bürger unermesslich reich waren.