Das Lehrbuch thematisiert Antisemitismus in seinen historischen und zeitgenössischen Ausdrucksformen und stellt das Fach in seinen unterschiedlichen disziplinären und methodischen Zugängen vor. Es beleuchtet die Fachgeschichte ebenso wie aktuelle Forschungskontroversen. Darüber hinaus werden Begriffe, Akteure und Erscheinungsformen benannt, kontextualisiert und durch Infoboxen, Literaturhinweise und ein Glossar ergänzt. Das Lehrbuch richtet sich an Studierende und Lehrende und ist für die politische Bildungsarbeit genauso geeignet, wie es Interessierten einen fundierten Überblick verschafft. Die Autor:innen sind Mitarbeitende des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin.
Yael Kupferberg Bücher



Zum Bilderverbot
Studien zum Judentum im späten Werk Max Horkheimers
Dimensionen des Witzes um Heinrich Heine
- 221 Seiten
- 8 Lesestunden
Der „Witz“ gilt als Signum der poetischen Sprache Heinrich Heines. Gleichwohl wurde dieser Witz von der zeitgenössischen und späteren Literaturkritik zum Anlass genommen, das Oeuvre Heines als „Notzüchtigung“, als „frivol“ und endlich als „jüdisch“ abzuwerten – und ihm damit den Rang als „deutscher Dichter“ abzusprechen. Unter Berücksichtigung sowohl psychoanalytischer Arbeiten als auch sprachphilosophischer Konzepte der deutschen Romantik analysiert die Studie das komplexe Phänomen Witz und nimmt das Vokabular der Rezeption ins Visier. Das Ergebnis: In der Abwertung des Witzes Heines bringt sich die poetische Sprache um ihre eigene zivilisatorische Leistung. Denn der Witz kann als sprachlich erfolgreiche Sublimierung von Aggressionen gelten, die eine demokratische Kultur fördert. Mehr noch: Die abwehrende Rezeption des Witzes offenbart einen umfassenden Ausgrenzungsdiskurs, der antijüdische Ressentiments ins Ästhetische übersetzt – ideologisch, politisch und religiös. Das Vokabular gegen den Witz erweist sich als Bestand des antisemitischen Jargons des 20. Jahrhunderts.