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Bookbot

Stephan Lehnstaedt

    1. Jänner 1980
    Der vergessene Sieg
    Der Warschauer Aufstand 1944
    Schuld ohne Sühne?
    Der Große Nordische Krieg 1700-1721
    Okkupation im Osten
    Der Kern des Holocaust
    • Am 15. März 1942 begann die "Aktion Reinhardt", bei der die deutschen Besatzer Juden aus den Ghettos in besetztem Polen deportierten und in den Vernichtungslagern Belzec, Sobibór und Treblinka ermordeten. Bis November 1943 fielen nahezu zwei Millionen Menschen diesem Verbrechen zum Opfer. Während Auschwitz als Symbol für die Ermordung der Juden gilt, sind Belzec, Sobibór und Treblinka oft weniger präsent, obwohl sie das Wesen des Holocausts – die industrielle Tötung von Menschen – verkörpern. Stephan Lehnstaedt bietet die erste umfassende Darstellung der "Aktion Reinhardt" in deutscher Sprache und erinnert eindringlich an die Ermordung der polnischen Juden. Das Werk richtet sich an ein breites Publikum, könnte jedoch von der Aufdeckung von Leerstellen und der Auseinandersetzung mit dem Mangel an Quellen profitieren. Es versäumt, den Begriff des "industriellen Massenmords" zu hinterfragen, da das Töten stark von Gewalthandeln geprägt war. Der Titel des Buches scheint eine Hierarchisierung der Opfer und ihres Leids vorzunehmen, obwohl die Ermordung der europäischen Juden ein vielschichtiges Verbrechen mit unzähligen Einzelschicksalen war. Trotz dieser Punkte leistet Lehnstaedts sprachlich gelungenes Buch einen wichtigen Beitrag zur Erweiterung des Holocaust-Bildes in der Öffentlichkeit und könnte zu einem angemesseneren Gedenken an die Opfer der "Aktion Reinhardt" beitragen.

      Der Kern des Holocaust
    • Okkupation im Osten

      Besatzeralltag in Warschau und Minsk 1939-1944

      • 384 Seiten
      • 14 Lesestunden

      Der Autor analysiert die Bedingungen, unter denen Deutsche in Warschau und Minsk aktiv an Okkupation und Massenmord teilnahmen. Er beleuchtet das Leben in der Besatzergesellschaft und deren Interaktionen mit der einheimischen Bevölkerung. Ein zentrales Anliegen ist es, die Wahrnehmung und Legitimierung der Gewalt gegen Polen, Weißrussen und Juden zu erklären, wodurch ein tiefgehendes Verständnis für die mentalen und sozialen Mechanismen hinter diesen Gräueltaten entsteht.

      Okkupation im Osten
    • Der Große Nordische Krieg war einer der folgenreichsten Konflikte in der neueren europäischen Geschichte. Zwischen 1700 und 1721 kämpfte Schweden gegen eine gegnerische Allianz aus Russland, Dänemark, Sachsen-Polen und weiteren Staaten um die Vorherrschaft in Osteuropa. Mit seiner ebenso schlagkräftigen wie gefürchteten Armee gelang es König Karl XII. nicht, den schwedischen Großmachtstatus zu halten. Stephan Lehnstaedt erklärt anschaulich, warum am Ende einzig das Zarenreich als eindeutiger Sieger aus dem Krieg hervorging. Peter der Große legte damit den Grundstein für die spätere Weltmacht Russland. Die Reihe »Kriege der Moderne«, herausgegeben vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, stellt die wichtigsten militärischen Konflikte der Neuzeit nach modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen vor und erläutert ihre geschichtlichen Ursachen und politischen Folgen.

      Der Große Nordische Krieg 1700-1721
    • Der Warschauer Aufstand von 1944 ist heute das wichtigste Symbol polnischen Heldenmuts und Freiheitsdrangs im Zweiten Weltkrieg. Aber er war auch eine nationale Katastrophe, denn die Deutschen reagierten mit äußerster Brutalität: mit Massenexekutionen und Deportationen, gefolgt von der systematischen Zerstörung der Hauptstadt. Mindestens 150.000 zivile Tote und weitere Hunderttausende Deportierte waren zu beklagen. Stephan Lehnstaedt zeigt, wie die deutschen Verbrechen und das Abwarten der Roten Armee nach über zwei Monaten zum Scheitern dieser außergewöhnlichen Widerstandsaktion führten. Die Reihe »Kriege der Moderne«, herausgegeben vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, macht die jüngsten Erkenntnisse der Forschung einem breiten Publikum zugänglich. Die wichtigsten militärischen Krisen und kriegerischen Konflikte der vergangenen Jahrhunderte werden sowohl im Hinblick auf den Verlauf der Auseinandersetzungen als auch in Bezug auf politische sowie kulturelle Zusammenhänge anschaulich dargestellt und analysiert.

      Der Warschauer Aufstand 1944
    • Der vergessene Sieg

      Der Polnisch-Sowjetische Krieg 1919-20 und die Entstehung des modernen Osteuropa

      Der Polnisch-Sowjetische Krieg (1919 - 1921) ist die Urkatastrophe des osteuropäischen 20. Jahrhunderts. An seinem Ende stand eine labile Friedensordnung, deren Spannungen durch den Zweiten Weltkrieg nicht aufgelöst wurden. Bis heute streiten die osteuropäischen Staaten um nationale Minderheiten und historische Grenzen - und der gegenwärtige Konflikt in der Ukraine wirkt geradezu wie eine Neuauflage der Kämpfe vor einhundert Jahren. Stephan Lehnstaedt schildert eine Auseinandersetzung, die für das Verständnis des heutigen Osteuropa so wesentlich ist.

      Der vergessene Sieg
    • Die "Aktion Reinhardt"

      Geschichte und Gedenken

      Als „Aktion Reinhardt“ bezeichneten die Deutschen im Zweiten Weltkrieg die Ermordung von Juden in den Vernichtungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka (dies im Unterschied zu den mit diakritischen Zeichen geschriebenen polnischen Orten Bełżec, Sobibór und Treblinka), alle im besetzten Generalgouvernement gelegen. Zwischen März 1942 und Oktober 1943 starben in diesem zentralen Tatkomplex des Holocaust mindestens 1,8 Millionen Menschen, die gemäß der nationalsozialistischen Rassengesetze als Juden galten. Sie wurden aus Polen sowie dem besetzten Ost- und Westeuropa in die Vernichtungszentren deportiert. Trotz dieser gigantischen Dimensionen ist das Verbrechen heutzutage weitgehend unbekannt.

      Die "Aktion Reinhardt"
    • Imperiale Polenpolitik in den Weltkriegen

      Eine vergleichende Studie zu den Mittelmächten und zu NS-Deutschland

      War die deutsche Vernichtungspolitik des Zweiten Weltkriegs schon im Ersten vorgezeichnet? Wie sehr glichen sich die Besatzungen in Polen der Jahre 1914–1918 und 1939–1945? Diese vergleichende Studie untersucht und vergleicht anhand umfassender Quellenstudien die Politik von drei Imperien – der Habsburgermonarchie, dem Hohenzollernreich und dem nationalsozialistischen Deutschland – für das besetzte Polen in beiden Weltkriegen. Damit beantwortet das Buch Fragen nach Kontinuitäten und Brüchen imperialer Herrschaft im Osten. Die Studie bezieht erstmals Österreich-Ungarn in den Vergleich mit ein und berücksichtigt auch die Polenpolitik der beiden Kaiserreiche vor 1914. Der Fokus richtet sich auf das in Militärgeneralgouvernement Lublin und Generalgouvernement Warschau geteilte Russisch-Polen zwischen 1914 und 1918 sowie das Generalgouvernement Polen von 1939 bis 1945. Aufgezeigt werden gleiche und unterschiedliche Prinzipien der „Polenpolitik“ in den drei Generalgouvernements. Dafür wird das Spannungsverhältnis zwischen langfristigen Herrschaftszielen und kurzfristigen – tatsächlichen wie angenommenen – Kriegsnotwendigkeiten in den Blick genommen. Der Schwerpunkt liegt auf den Strategien der zwei konkurrierenden und zugleich verbündeten Kaiserreiche im Ersten Weltkrieg, auf den Ursachen von Politik sowie deren Umsetzung und Folgen.

      Imperiale Polenpolitik in den Weltkriegen
    • Die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei waren die Speerspitze des Massenmordes an der polnischen und jüdischen Bevölkerung. Ihre hier erstmals vollständig edierten Berichte sind eine singuläre Quelle der ersten Wochen deutscher Besatzung in Polen und weisen zugleich über 1939 heraus. Die Dokumentation enthält zudem ein Konzept für das geplante Vorgehen vom August 1939 sowie statistische Übersichten zur jüdischen Bevölkerung im Warthegau und in Ostoberschlesien, die auch Auskunft über die dort eingesetzten Judenräte geben.

      Die Berichte der Einsatzgruppen aus Polen 1939
    • Geschichte und Gesetzesauslegung

      Zu Kontinuität und Wandel des bundesdeutschen Wiedergutmachungsdiskurses am Beispiel der Ghettorenten

      Seitdem der Bundestag 2002 einstimmig das Ghettorentengesetz (ZRBG) verabschiedet hat, können Überlebende des Holocaust für Arbeit, die sie aus eigenem Willensentschluss und gegen Entlohnung in nationalsozialistischen Ghettos verrichtet haben, theoretisch eine Rente erhalten. Die reale Bewilligungspraxis der Rentenversicherungsträger bzw. der Sozialgerichte ist allerdings umstritten, und viele der 70.000 Antragsteller haben nach wie vor keine Rente erhalten. In der Studie werden Entstehung und Umsetzung des ZRBG vor dem Hintergrund des historischen Kontextes der Arbeit in Ghettos untersucht. Sie liefert nicht nur eine politische und juristische Analyse, sondern auch eine Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte. Im Vordergrund stehen Deutungsprobleme der rentenrechtlichen Wiedergutmachung: Zwischen Fiskalpolitik, Gesetzesintention und Entschädigungsanspruch herrschten teilweise große Unterschiede, die durchaus typisch für die Interpretationen der Politik, der Rentenversicherer und der Überlebenden sind. Der Band greift ein aktuelles Thema auf und ordnet es in den bisherigen Entschädigungsdiskurs ein, wobei der Weg zur Entschädigung als zentrales Element der Wiedergutmachung besonders untersucht wird. Ein Dokumentenanhang bietet zudem die wichtigsten Urteile und Verwaltungsanordnungen, die durch exemplarische Quellen aus der Praxis ergänzt werden.

      Geschichte und Gesetzesauslegung