Zuschauern von Fußballspielen kommt eine eigene Rolle zu, die sie gewissermaßen zu Teilnehmern an dem Erlebnis Stadionbesuch werden lässt: Durch die Unterstützung ihrer eigenen Mannschaft durch Gesänge, Rufe und Applaus entsteht ein Qualitätsmerkmal der deutschen Bundesliga – die Stadionatmosphäre. Diese Arbeit stellt ebendiese als ein Wesensmerkmal des deutschen Fußballs in ihren Mittelpunkt. Der Stadionatmosphäre und -stimmung wird dabei ein eigener Unterhaltungsnutzen zugeschrieben, sie gilt als ein wichtiger Faktor für den Stadionbesuch. Neben der Bedeutung der Atmosphäre für den Stadionbesuch nähert sich die Arbeit der Relevanz des Atmosphärebegriffs für die Zuschauerforschung an. Weiterhin wendet sie sich der Bedeutung unterschiedlicher Zuschauergruppen für die Stadionatmosphäre zu. Ein wesentliches Merkmal dieses Forschungsvorhabens ist der hohe Realitätsbezug: Diese Studie erarbeitet Rolle und Bedeutung der Stadionatmosphäre für die Fußballzuschauer nicht auf einer abstrakten Ebene, sondern analysiert diese in ihrem unmittelbaren Umfeld – im Stadion mit Zuschauern.
Jannis Linkelmann Reihenfolge der Bücher



- 2018
- 2012
Für Prominente und 'normale' Fußballfans ist der erste Stadionbesuch ein unvergessliches Ereignis. Das 'erste Mal' kann ein großes Spiel gewesen sein, aber auch ein Kick auf dem Dorfplatz nebenan. Dabei geht es nicht um statistische Spielberichte, sondern einzig und allein darum, die besondere Atmosphäre und Stimmung von damals noch einmal aufl eben zu lassen. Entstanden sind traurige und lustige, ernste und weniger ernste, aber immer sehr emotionale Erzählungen. Über das Internet und mit Unterstützung vieler großer Vereine haben die Herausgeber Fans dazu aufgerufen, ihre persönliche Geschichte einzusenden. Die besten Einsendungen bekannter wie unbekannter AutorInnen werden nun veröffentlicht. Zu den Prominenten gehören Horst Eckel aus dem Weltmeisterteam von 1954, Claudia Roth von den Grünen, die ihr erstes Spiel auf dem Sportplatz in Babenhausen erlebte, die Stadionsprecher vom 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach, Filmemacher Aljoscha Pause oder Journalisten wie Thomas Wark vom ZDF.
- 2011
Fußball fasziniert weltweit hunderte Millionen Menschen und hat sich in den letzten Jahren zu einem gesellschaftlichen Event entwickelt. Der Stadionbesuch ist heute „in“ und zieht Millionen Fans in Deutschland an. Nach einer Außenseiterrolle in den 1980er und 1990er Jahren ist Fußball nun im Fokus der medialen Aufmerksamkeit. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass mit Fußballereignissen auch Berichte über zunehmende Gewaltbereitschaft unter Fans einhergehen. Fälschlicherweise werden die unterschiedlichen Phänomene der „Hooligans“ und „Ultras“ oft vermischt. Für die meisten Ultras ist der Fußball und ihr Engagement für den Verein zentral. Diese Szene ist vielschichtig und zeigt sich nicht nur in gewaltaffinen Erscheinungen, sondern ist auch tief in komplexe sozio-kulturelle Verflechtungen eingebettet, wie der Rebellion gegen Normen. Ultras stehen zwischen einer gewaltbereiten Jugendkultur und einem fußballbegeisterten Cliquenphänomen, wobei ihre sozio-kulturelle Rolle oft übersehen wird. Um dieser Bedeutung gerecht zu werden, wird der „Gang ins Feld“ gewagt. Im Mittelpunkt steht die einflussreiche Gruppierung „Ultras Nürnberg 1994“, deren komplexes soziales Gefüge sowie die verschiedenen Akteure (Verein, Polizei etc.) und deren Interessen unvoreingenommen analysiert werden sollen.