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Bookbot

Iris Hopf

    Uniform in der Kulturrevolution?
    • 2011

      Uniform in der Kulturrevolution?

      • 239 Seiten
      • 9 Lesestunden

      Das Bild uniform gekleideter Menschenmassen prägt die Erinnerung an die chinesische Kulturrevolution (1966–1976) und wird oft als Zeichen politischer Unterdrückung interpretiert. Jedoch ist Uniformierung auch in modernen Industriegesellschaften eine häufige Erscheinungsform des Spannungsfelds von Zugehörigkeit und Abgrenzung. Welche Ziele verfolgte Uniformierung in der Kulturrevolution? War die uniforme Kleidung „von oben“ verordnet oder entstand sie als Mode „von unten“? War sie Folge wirtschaftlicher Notwendigkeiten oder politischen Kalküls? Die Untersuchung beleuchtet den Zusammenhang von Schnitttechnik und Ideologie in China und führt in die wirtschaftlichen und technischen Grundlagen der kulturrevolutionären Kleidungsfertigung ein. Sie zeichnet die Geschichte der chinesischen Kleidung seit der Wende zum 20. Jahrhundert im Kontext kultureller und politischer Entwicklungen nach. Anhand kulturrevolutionärer Schnittbücher wird analysiert, welche Techniken in den 1960er und 1970er Jahren für die Erstellung der Schnitte verwendet wurden. Ein Abgleich der Schnittmuster mit Darstellungen auf Propagandapostern offenbart, welche Kleidungsformen ideologische Inhalte implizierten. Die Analyse zeigt, dass die Interpretation von Uniformierung als Zeichen politischer Unterdrückung zu kurz greift und die Ursachen und Ausdrucksformen uniformer Kleidung in der Kulturrevolution komplex und uneinheitlich waren.

      Uniform in der Kulturrevolution?