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Bookbot

Wolfram Pludra

    Ein verfluchter Hund
    Das Recht der starken Männer
    In den Krallen der Justiz
    • 2015

      Als Achtzehnjähriger wird Andreas Falkner kurz nach dem Ende des zweiten Weltkrieges zu einer Jugendhaftstrafe von zehn Jahren verurteilt. Nur er und wenige Freunde wissen, dass er nicht der Mörder junger Frauen ist, wie das Gericht und die Polizei bewiesen haben wollen. Als Erziehungsheimkind und Alkoholiker, fällt er der Justiz zum Opfer. Im Gefängnis wird er von anderen Männern vergewaltigt und gewöhnt sich allmählich an den Missbrauch. Erst nach Falkners Entlassung soll die Verschwörung aufgedeckt werden und ein Anwalt und dessen Gehilfe wollen die Schuldigen finden und über sie richten.

      In den Krallen der Justiz
    • 2013

      Ich schreite langsam die Stufen im Eingangsbereich hinauf und stehe lange vor der mahnenden Tafel. Wie muss es wohl den 210 Todeskandidaten ergangen sein? Zum Tode verurteilt, weil sie mutig ihre Meinung sagten! Ein schrecklicher Gedanke! Schweren Herzens hatte ich schon einmal diese Stufen erklommen; damals allerdings an Händen und Beinen gefesselt. Das war vor 50 Jahren. Die Odyssee, die hier begann, wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht. Mein Name ist Andreas Falkenberg. Ich wurde 1939 zu Anfang des Krieges in Oberschlesien geboren. Meine Mutter hatte mich seit meinem fünften Lebensjahr über Jahre hinweg zu sexuellen Handlungen benutzt. Erst als ich älter wurde, habe ich mich dagegen gewehrt, denn in der Zwischenzeit wusste ich, worum es ihr in Wirklichkeit ging. Ich begann, mich vor meiner Mutter zu ekeln, und meine zwei Geschwister machten komische Andeutungen. Mit fünf Jahren sperrte sie mich im Kohlenkeller ein, weil ich immer 'unartiger' wurde – so drückte sie sich jedes Mal aus. Ich machte jedes Mal vor Angst fast in die Hose. Eine Angst, die mich permanent erfasste, wenn sie in meine Nähe kam. Diese furchtbare Angst begleitete mich das halbe Leben und war für mich nur mit Alkohol zu betäuben, wie ich später 'erleichtert' feststellte. Mit 15 Jahren war ich schließlich süchtig. Zur Schule ging ich nicht mehr und holte mir lieber eine Flasche aus dem Weinkeller unserer Hauswirtin. Bis ich eines Tages erwischt wurde. Da ich, so das Jugendamt, zu verwahrlosen drohte, entschied die Behörde, gegen mich die vorläufige Fürsorge zu verhängen. Ich verbrachte über drei Jahre im Heim. Auch hier litt ich unter sexuellen Übergriffen. Doch dem nicht genug. Jahre später wurde ich nach einem unerlaubten Entfernen von der Truppe in der Bundeswehr wegen Fahnenflucht zu einer Gefängnisstrafe von 15 Monaten ohne Bewährung verurteilt.

      Das Recht der starken Männer
    • 2011

      Es gibt sicherlich leichtere Aufgaben im Leben, als über eine Alkoholiker-Karriere zu berichten. Dieser Bericht, dem ausschließlich tatsächliche Begebenheiten zu Grunde liegen, handelt von einer solchen Karriere. Eine Geschichte, geschrieben von einem Alkoholiker für Alkoholiker; aber auch für jene, die da abwinkend meinen, Alkoholismus sei wirklich kein Problem für sie. Ganz im Gegenteil, er gehöre nun mal zum Zeremo-niell gesellschaftlicher Gepflogenheiten. Aus meiner Sicht eine absolut irrige Meinung und ein Armutszeugnis zugleich. Wenn unsere Gesellschaft diesem Feindbild freundlich lächelnd huldigt und das Problem zu verniedlichen sucht, dann darf man sich nicht wundern, dass der Alkoholismus weiter auf dem Vormarsch ist. Er wird geradezu leichtfertig produziert, dann aber als lästiges Abfallprodukt zur Randerscheinung degradiert. Alkoholiker, vor allem die im fortgeschrittenen Stadium, sind zwar von der Gesellschaft anerkannte Kranke, aber man macht in den meisten Fällen einen großen Bogen um sie. Dem aufmerksamen Leser wird auffallen, dass ich in meinem Bericht nicht von mir selbst, sondern von dem Alkoholiker Andreas Falk schreibe. Das hat einen sehr triftigen Grund. Natürlich bin ich nach wie vor Alkoho-liker und werde es ein Leben lang bleiben. Doch ich bin trocken, seit Jahren absolut trocken und habe mich distanziert von jenem Andreas Falk, der ich einmal war.

      Ein verfluchter Hund