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Simon Aeberhard

    Theater am Nullpunkt
    dialÄktik
    • dialÄktik

      • 244 Seiten
      • 9 Lesestunden

      Die Debatte über die Stellung des Dialekts gegenüber dem Hochdeutschen in der Schweiz ist eine hochpolitische Angelegenheit von nationaler Bedeutung. Schriftstellerinnen und Schriftsteller beteiligen sich aktiv an dieser Diskussion, ohne eine einheitliche Meinung zu vertreten. Die Deutschschweizer Literatur entsteht im Spannungsfeld zwischen Umgangs- und Hochsprache, was in literaturwissenschaftlichen Arbeiten häufig thematisiert wird. Der Tagungsband geht von der These aus, dass die Deutschschweizer Literatursprache nicht nur als nationale Varietät zu verstehen ist, sondern oft als 'Kunstsprache', die den Dialekt gezielt für ein kritisches Spiel mit produktiver Verunsicherung einsetzt. Der Dialekt wird als wiederkehrendes, produktives und verstörendes Element untersucht, wobei neue Lektüren literarischer Texte im Fokus stehen. Einzelstudien erforschen ästhetische Formen und Funktionen von dialektalen und dialektischen Elementen in der Schweizer Literatur, von Jeremias Gotthelf bis Arno Camenisch. Der Band enthält auch Originalbeiträge von Pedro Lenz und Martin Frank.

      dialÄktik
    • Theater am Nullpunkt

      • 482 Seiten
      • 17 Lesestunden

      Von den medialen Zumutungen, die Kleist mit seinem 'unsichtbaren Theater' der Nachwelt hinterlassen hat, bildet Penthesilea zweifellos den unverdaulichsten Brocken. Die ästhetische Militanz dieses Stücks gipfelt in der Gnadenlosigkeit, mit welcher der Suizid der Titelheldin behauptet wird: Jeder Leseversuch des Selbstmordmonologs hat sich der Frage zu stellen, was es heißt, einen suizidalen Sprechakt zu verkörpern, wenn die Bedingungen einer gelingenden Verkörperung gleichzeitig diejenigen der Entleibung sind. An diesem Vorgang ist letztlich mehr Anstoß zu nehmen als an den mittels Mauerschau oder Botenbericht geschilderten Kriegs- und Sexualverbrechen. Was das Kleist-Publikum sieht oder liest, wenn es ans Ende des 24. Auftritts gelangt, beruht auf der Durchstreichung seiner eigenen Leistung: der Leistung, das Leben und den Fall PENTHESILEAS zuallererst sprachlich gezeugt, nämlich aus dem ontologischen Abseits des Textes heraus, als wirkliche und wirkende Existenz vor Augen gestellt zu haben. Die vorliegende Studie kombiniert diskursgeschichtliche und sprachanalytische, medien- und kommunikationstheoretische sowie theater- und literaturwissenschaftliche Fragestellungen und konzentriert sie auf die Selbstmordrede PENTHESILEAS, die nicht nur bei Kleist, sondern auch bei Elfriede Jelinek, in deren ›postdramatischem Theater‹ auftaucht.

      Theater am Nullpunkt