In Neptuns Schlepptau
Vom Mittelmeer zum Nordkap




Vom Mittelmeer zum Nordkap
Eine Analyse ausgesuchter Werke des Schriftstellers
Die literarischen Werke des Autors Walter Schulte vom Brühl (1858–1921) erfuhren viel Anerkennung bei Dichterkollegen und Publikum. Doch gab seine politische Einstellung Anlass zu kontroversen Diskussionen: Parallelen seiner politischen Thesen zu denen des Nazi-Regimes lassen sich nicht leugnen, ebenso wurden einige seiner Werke – wenn auch nach seinem Tod – für nationalsozialistische Propaganda missbraucht. Heidelind Clauder nimmt ausgesuchte Werke des Schriftstellers unter die Lupe und widmet sich Charakterzeichnungen und Naturbeschreibungen, dem Bild von Mensch und Gesellschaft, nordisch-germanischen Elementen und nicht zuletzt Veränderungen im Werk Schultes durch den politisch-gesellschaftlichen Exodus.
Das 19. Jahrhundert zeigt Zeiten der Revolution, der Restauration und der Anpassung an geltende Normen. Heidelind Clauder widmet sich sowohl bekannten als auch unbekannten Literaten des Bergischen Raumes. Anhand ihrer Texte zeigt sie den Protest der Dichter gegen die damaligen gesellschaftlichen Bedingungen und politischen Vorgänge von der Zeit der Befreiungskriege bis hin zum aufkommenden Nationalsozialismus. Beachtung finden auch Dichter wie Ferdinand Freiligrath, der sich nur für einen kurzen Zeitraum im Wuppertal aufhielt, jedoch durch Dichtervereinigungen einen großen Einfluss auf die damalige kulturelle und literarische Entwicklung ausübte. Der Protest gegen den aufkommenden Nationalsozialismus wird anhand von Arbeiten Paul Zechs und Else Lasker-Schülers deutlich. Die Autorin ermöglicht einen Zugang zu längst vergessenen Texten Wuppertaler Dichter. Ihr Ziel ist es, die Ideale der Freiheit und Einheit während der politisch bewegten Zeit im 19. Jahrhundert zu beobachten und zu deuten.