Irgendwo tief im europäischen Wald begegnen sie sich. Grenzgänger, Schmugglerinnen, Flüchtlinge, Arbeiterinnen, Asylbewerber, Kontrolleure, Künstlerinnen, Instrumentalistinnen, Schauspieler, Journalisten, Stipendiaten, Logistiker, Studentinnen, Geister. Sie kommen von überall. Sie alle sind Stellvertreter unserer Zeit, und sie führen ein Gespräch. Über Herkunft und Gerechtigkeit, über Körper und Staat, Import und Export, Heimat und Migration, über Glück, Musik und den Tod. Dorothee Elmiger hat einen Roman geschrieben, der die brisanten Fragen unserer Gegenwart ausleuchtet. Und sie findet dafür eine Sprache, wie sie zuvor in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur noch nicht zu hören war.
Dorothee Elmiger Bücher
Dorothee Elmiger ist eine Schweizer Schriftstellerin, die sich mit ihrer scharfsinnigen Prosa den Nuancen der modernen Existenz widmet. Ihr Stil zeichnet sich durch präzise Sprache und eine tiefgründige Erforschung der Charakterpsychologie aus, die den Lesern eine einzigartige Perspektive auf gegenwärtige gesellschaftliche Belange bietet. Elmiger konzentriert sich auf die komplexen Details und bietet eine kritische Linse, durch die die Welt betrachtet wird. Ihre Werke werden für ihre intellektuelle Tiefe und ihren fesselnden erzählerischen Ansatz gefeiert.






In den Stollen eines Kohlereviers ist vor Jahrzehnten ein Feuer ausgebrochen – und noch immer lodern unter Tage die Flammen. Margarete und Fritzi sind die übrig gebliebene Jugend einer verschwindenden Stadt. Ihr Erbe ist nichts als ein verlassenes Gebiet, in dem Verwüstung herrscht. Frühere Ereignisse sind nur bruchstückhaft überliefert. Doch die beiden Schwestern wollen diesen Zustand nicht hinnehmen. Entschlossen brechen sie auf zu einer Expedition, um ihre eigene Herkunft zu erforschen. Denn nur wer seine Geschichte kennt, kann sich eine hoffnungsvolle Zukunft aufbauen … Mit der Wiederentdeckung eines längst vergessenen Flusses wird für Margarete und Fritzi nicht nur ein neues Leben greifbar. Endlich gibt es auch einen Anlass, Einladungen für ein großes Fest zu verschicken: »Kommt auf euren Fahrrädern gefahren! Kommt auf euren weißen Pferden geritten!« »Dorothee Elmiger wagt das größte Abenteuer: jenes der poetischen Weltverwandlung. Ein Wunderwerk der Intonation!« Peter Weber
In „Aus der Zuckerfabrik“ von Dorothee Elmiger wird die Geschichte des Geldes und des Verlangens über Jahrhunderte und verschiedene Regionen hinweg erkundet. Die Autorin entwirft Biographien von mystischen und unersättlichen Figuren und dokumentiert Träume sowie Fälle von Ekstase und Wahnsinn, um die Komplexität der Welt zu beleuchten.
Ein besetztes großstädtisches Theater und ein Vergnügungsdampfer auf dem Mittelmeer: Das sind die beiden kolossalen, befrachteten Vehikel, an deren Bord Jakko — protokollierender Autodidakt, ans WWW angeschlossener Simplicissimus — die Tage und Nächte durchkreuzt. Als er, der ahnungslose, verzettelte, größenwahnsinnige Erzähler von der Inbesitznahme des Theaters um die Ecke erfährt, macht er sich gleich auf: Er will mitschreiben an den kommenden Manifesten, sich beteiligen an den Arbeitskreisen auf der stillgelegten Bühne, dabei sein, wenn das Gefüge ins Wanken gerät. Aber hat er überhaupt das Zeug zum Aktivisten? Und was ist es, das sich in Form eines gigantischen Kreuzfahrtschiffs aus seiner Vergangenheit ins Scheinwerferlicht schiebt? Tag XYZ ist ein Text über das Gelingen und Scheitern politischen Handelns, über die Angst vor dem Kollektiv und die Notwendigkeit, die eigene Wohnung trotzdem zu verlassen, über die Weitung der Pupille in der Dunkelheit. Lorenz Just, geboren 1983 in Halle an der Saale, studierte Islamwissenschaften, Geschichte, Fachübersetzen Englisch und Literarisches Schreiben. Just schreibt Essays, Stücke und Erzählungen. Zuletzt erschien im Sommer 2020 der Roman Am Rand der Dächer (DuMont Buchverlag).
Dieses Buch enthält drei Abenteuergeschichten mit unsicherem Ausgang: Im ersten Roman brechen ein Mädchen und ein Junge voller Ungewissheit zu einem «Exchange Year» ins ferne Florida auf. Im zweiten Roman wetteifern waghalsige Jugendliche mit dem legendären Ballonfahrer Spelterini: vom Toggenburg in 8 Tagen um die Welt! Und auch in der dritten Geschichte werden junge Menschen in andere Sphären katapultiert: Sie geraten von einer atemberaubenden Filmszene in die nächste...
Dem erst in jüngster Zeit zur Architekturikone erhobenen Haus E 1027 der irischen Architektin und Designerin Eileen Gray (1878–1976) nähert sich Jürgen Beck in seinen Fotografien suchend an: Auf Spaziergängen hält er die verwachsenen Wege fest, die zum Haus hinführen, er vermeidet Blicke von der Küste oder zum Strand der Côte d’Azur ebenso wie die Totale, die den als intimen Ort für Arbeit und Freizeit entworfenen Raum auf falsche Weise vergrößern würde. Die Fotografie tritt so in einen Dialog mit der Architektur, sie sucht ebenso wie Eileen Gray in den von ihr entworfenen Räumen nach einem Ausdruck der Offenheit für andere Formen von Leben und Arbeit, nach einer flexiblen Struktur für den Rhythmus der Tage und Alltagssituationen. Beck lenkt den Blick auf eine Gestaltung, die psychische, emotionale Bedürfnisse bedenkt und den Dingen den eigenen Namen und die eigenen Beziehungen einschreibt. Die Bilder werden begleitet durch einen Essay der Schweizer Autorin Dorothee Elmiger, die Becks Blick auf Gray durch zwischen Eindruck und Analyse changierenden Textfragmenten erweitert. Jürgen Beck arbeitet als Künstler mit Fotografie, Künstlerbüchern und installativen Arrangements. Er studierte Fotografie im Feld zeitgenössischer Kunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Dorothee Elmiger ist Autorin und Übersetzerin. Sie schreibt Romane, Essays, Montagen und Texte zur Kunst.
Sie waren Zeugen einer großen Tradition. Merkwürdige Zeugen. Imposante Hotelkästen an den eindrücklichsten Berghängen und Seen der Schweiz, ob am Vierwaldstädtersee, im Berner Oberland, im Tessin oder in der Westschweiz. Sie standen für den Schweizer Tourismus, für Schweizer Idylle und Schweizer Mythen, aber auch für den jahrhundertelangen zähen Kampf der städtischen Arbeiterinnen und Arbeiter um mehr Freizeit, um bezahlte Ferien und ein würdiges Leben. Dass es diese Hotels gab, war ein Sieg und mag gleichzeitig als Zeichen der gesellschaftlichen Integration der Schweizer Linken betrachtet werden - denn es waren Gewerkschaftshotels: mit Mitgliederbeiträgen gebaut und eingerichtet. Später besuchten die Mitglieder diese Hotels aber immer weniger. Jetzt hat die Gewerkschaft Unia die meisten ihrer Hotels und ländlichen Kurszentren verkauft. Dieses Buch erzählt aus der Geschichte der Schweizer Arbeiterhotels, von ihrem Entstehen als kollektive idealistische Projekte in der Zeit der>>geistigen Landesverteidigung <<bis zu ihrem Verschwinden in der Zeit der Globalisierung. Es erzählt vom langen Kampf um die Ferien und ums schöne Leben. Von Fleiß, Erholung, Faulheit und Genuss. (Quelle: www.buchhandel.de)
Schläft sie oder wacht sie? Sind Naturgewalten auf der Leinwand verhandelbar? Welche Realitäten malt ein Maler des Realismus? Sozialstudie oder verhülltes Selbstporträt? Wie malt der Maler eine Geschichte ins Bild? Sechs Autoren, vier Maler, sechs Bilder – der dritte bibliophile Band der Reihe 'Lautmalerei und Wortbilder' versammelt einmal mehr höchst eigenwillige Reflexionen zeitgenössischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller zu einem von ihnen ausgewählten Meisterwerk aus der Sammlung Oskar Reinhart 'Am Römerholz'. Sie stellen Fragen an die Bilder und an sich selbst. Sie begnügen sich nicht mit einfachen Antworten, sondern schöpfen kreativ aus der auratischen Unfassbarkeit der Bildwerke neue, 'buchstäbliche' Sprachwerke. Im vorangestellten Essay spürt der Romanist Wolfgang Drost der Tradition dieser Alliance der Künste nach und vergleicht die jeweiligen Bildannäherungen der nun vorliegenden drei Bände.
Dorothee Elmigers neuer, bildgewaltiger Roman – eine mitreißende Erfahrung. Wer diesen Text betritt, fällt in den Abgrund unserer Welt und blickt mit aufgerissenen Augen in die Finsternis. Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2025Mit blinkenden Warnlichtern fährt die Erzählerin, eine namenlose Schriftstellerin, an den Straßenrand, als ein unerwarteter Anruf sie erreicht. Am Apparat ist ein gefeierter Theatermacher, der sie für sein neuestes Vorhaben zu gewinnen versucht – ein in den Tropen angesiedeltes Stück, die Rekonstruktion eines Falls. Wenige Wochen später bricht sie auf, um sich der Theatergruppe auf ihrem Gang ins tiefe Innere des Urwalds anzuschließen. Dorothee Elmiger erzählt eine beunruhigende Geschichte von Menschen und Monstren, von Furcht und Gewalt, von der Verlorenheit im Universum und vom Versagen der Erzählungen.
