Verkaufen können wir selber!
Wie sich Landmenschen ihren Laden zurück ins Dorf holen
In Gelting hat sich selbstgemachte Marmelade zum Verkaufsschlager entwickelt, während in Otersen Sonntagnachmittags Rad-Ausflügler wegen der selbstgebackenen Kuchen anreisen. In Frabertsham holen sich Berufspendler frühmorgens Proviant aus dem mutmaßlich kleinsten Vollsortimenter des Landes. Jeder Dorfladen ist eine eigene kleine Welt. In den letzten Jahren sind hunderte moderne Tante-Emma-Geschäfte entstanden, die mehr bieten als nur Einkaufsmöglichkeiten. Sie fungieren als Café, Post, Apotheke, Treffpunkt und Vereinsheim – sie bilden eine neue Mitte. Gemeinsam sind diesen Dorfläden die Menschen, die dahinterstehen: pfiffige, mutige Bürgerinnen und Bürger, die sich mit der fehlenden Nahversorgung nicht abfinden wollten. Sie planten, sammelten Geld, schlossen sich zusammen, renovierten, fanden Lieferanten und legten Sortiment und Preise fest. Oft ohne externe Impulse oder finanzielle Unterstützung, aber mit viel ehrenamtlichem Einsatz und der Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Das Beste daran: Es kann funktionieren, und viele Geschichten vom Land sind auch für Städter inspirierend. Die Autorin hat Dorfläden in ganz Deutschland besucht, an Vorbereitungstreffen teilgenommen und mit Organisatoren, Lieferanten und Betreibern gesprochen. Entstanden ist ein Band mit Geschichten, die Mut machen, Neues zu wagen und sich nicht den Umständen zu ergeben.
