Möglichkeiten und Grenzen der Gesetzgebung zur Effektivierung des Kinderschutzes
- 612 Seiten
- 22 Lesestunden
Die Frage, wie Kinder in unserer Gesellschaft besser geschützt werden können, ist gesellschaftspolitisch brisant. In den letzten zwanzig Jahren hat der deutsche Gesetzgeber zahlreiche Vorschriften erlassen, um Kinder vor Misshandlung und Vernachlässigung zu schützen. Diese Regelungen finden sich im BGB, SGB VIII, FamFG und in verschiedenen Landesgesetzen, insbesondere im Gesundheits- und Schulrecht, sowie im Bundeskinderschutzgesetz von 2012. Die relevanten Vorschriften sind miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig. Die Autorin analysiert das gesamte Instrumentarium des Kinderschutzes und identifiziert dessen Schwachstellen. Ihre kritische Bestandsaufnahme zeigt, dass für einen effektiven Kinderschutz – trotz Verbesserungspotenzial – nicht unbedingt neue Gesetze erforderlich sind, sondern vielmehr eine konsequente Anwendung des bestehenden Rechts. Entscheidend ist die Überwindung der noch bestehenden Isolation der Systeme von Schule, Gesundheit und Kinder- und Jugendhilfe, unter Einbeziehung von Polizei und Justiz. Ein erfolgreicher Kinderschutz erfordert vor allem die langfristige Bereitstellung ausreichender Ressourcen, fundierte Aus- und kontinuierliche Weiterbildung sowie die Förderung von Kommunikation, Kooperation und Koordination zwischen den verschiedenen Professionen.