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Miloš Crnjanski

    26. Oktober 1893 – 30. November 1977

    Miloš Crnjanski war ein Dichter, Prosaautor und Diplomat, eine Schlüsselfigur des serbischen Modernismus und seines expressionistischen Flügels. Anfänglich ein Journalist mit gelegentlich kontroversen sozialpolitischen Haltungen, entwickelte er sich allmählich zu einem romantischen Dichter. Sein Werk zeichnet sich durch tiefe Introspektion und eine melancholische Sicht auf die menschliche Existenz aus. Crnjanski erforscht Themen wie Identität, Erinnerung und die Suche nach Sinn in einer unruhigen Welt mit bemerkenswerter stilistischer Finesse.

    Kommentare zu Ithaka
    Ithaka und Kommentare
    Iris Berlina
    Bora
    Tagebuch über Čarnojević
    Ithaka
    • 2011

      Iris Berlina

      Berlin 1929

      Milos Crnjanski zählt zu den herausragenden Autoren der jugoslawischen Avantgarde und hat die moderne serbische Literatursprache geprägt. Ab 1928 war er als Kulturattaché in Berlin tätig, wo seine Beobachtungen für das deutschsprachige Publikum von großem Interesse sind. Sie bieten eine Außensicht eines intellektuellen Serben auf die Mentalität und das Alltagsleben der Weimarer Republik. Crnjanski agiert nicht als passiver Beobachter; er teilt seine Eindrücke sowie Vermutungen und Zweifel, wobei einige seiner Schlussfolgerungen als prophetisch gelten. So erkennt er, dass der (Erste) Weltkrieg „eigentlich nur die Generalprobe für einen nächsten Krieg“ war und prognostiziert, dass Deutschland nach dem Ende seiner zurückhaltenden Außenpolitik einen Krieg gegen Polen führen würde. Hinter den glitzernden Kulissen Berlins sieht er Bestrebungen, das Bild Deutschlands und seiner historischen Rolle zu beschönigen. Er weist auf die Verdrängung der jüngsten Vergangenheit hin: „Daß das deutsche Volk in einem schrecklichen Krieg geschlagen wurde, davon ist auf deutschem Boden nichts zu spüren.“ Crnjanski befürchtet, dass nach der Lösung der Reparationsfrage eine Rückbesinnung auf das alte Deutschland stattfinden könnte, was zu unkontrolliertem und fantastischem Denken in Berlin führen würde.

      Iris Berlina
    • 2011

      Bis heute wartet Miloš Crnjanski, der größte serbische Autor des 20. Jahrhunderts, in Deutschland auf seine Entdeckung. Die 1959 erschienene Autobiographie – ihr Titel zitiert den frühen, bahnbrechenden Gedichtzyklus „Ithaka“ – ist ein unvergleichliches literarisches Dokument. Mitteleuropäische Sujets, wie wir sie von Kosztolányi und M. Blecher kennen, entfalten sich im faktographischen Stil der linken russischen Avantgarde. Niemand hat die letzten Tage der Donaumonarchie, das Grauen in den Schützengräben Galiziens, die ersten Jahre des Königreichs Jugoslawien härter und bitterer beschrieben. In dieser lapidaren Protokollprosa steht das unscheinbare Detail so lückenlos neben der weltgeschichtlichen Katastrophe, daß beides gleich schwer oder leicht wiegt.

      Ithaka und Kommentare
    • 2008
    • 1993

      Miloš Crnjanski, 1893 im ungarischen Csongrád geboren, ging 1913 zum Studium nach Wien. Seine Erfahrungen als österreichischer Soldat fanden ihren Niederschlag im Tagebuch über Carnojevic, einem Schlüsseltext der jugoslawischen Moderne. 1928 Kulturattaché in Berlin, während des Zweiten Weltkriegs Emigrant in London. 1965 kehrte er nach Belgrad zurück, wo er 1977 starb.

      Tagebuch über Čarnojević
    • 1988