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Bookbot

Gilles Reckinger

    Von der Odyssee zum europäischen Grenzregime
    Hungerlöhne, Slums, Illegalisierung
    Lampedusa
    Migrantische Arbeitswelten in Südtirol
    Bittere Orangen
    • Menschen, die neben Orangenfeldern unter Planen und in improvisierten Zeltstädten leben – eine beschämende Realität, mitten in Europa. Gilles Reckinger hat afrikanische Erntehelfer in Kalabrien über einen längeren Zeitraum begleitet. Was er dabei entdeckt hat, sind ausbeuterische Arbeitsverhältnisse, menschenunwürdige Lebensbedingungen, tiefste Verzweiflung, soziale Kälte und Rassismus. In dieser strukturschwachen Gegend Italiens bilden illegalisierte Afrikaner das Rückgrat der Obst- und Gemüseindustrie – und doch sind sie deren schwächstes Glied und der Willkür von Gutsbesitzern und Vorarbeitern ausgeliefert. Viele der Migranten sind seit Jahren in Süditalien gestrandet. Manche wollten niemals nach Europa, andere erhofften sich dort ein würdiges Leben. Reckinger dokumentiert ihre Lebenssituation, beschreibt ihre individuellen Lebensschicksale und Überlebensstrategien. Zugleich werden die Schattenseiten der europäischen Migrationspolitik, die Mechanismen ökonomischer Ausbeutung und Dynamiken von Ausgrenzung und Erniedrigung offenbar.

      Bittere Orangen
    • Lampedusa

      Begegnungen am Rande Europas

      • 228 Seiten
      • 8 Lesestunden

      Lampedusa – eine kleine italienische Insel im Mittelmeer. Klein genug, dass man sie getrost immer wieder vergessen konnte in Rom und in Brüssel – wären da nicht Zehntausende von Bootsflüchtlingen aus Afrika, die in den letzten Jahren dort angekommen sind. Wann immer eine besondere Tragödie zu vermelden ist, richten die Medien reflexartig ihre Spots auf die Insel, tragen diese Bilder von der Peripherie in die Mitte Europas – und wenden sich genauso schnell wieder ab. Von Lampedusa und den Lampedusani erfahren wir nichts. Der Ethnologe Gilles Reckinger hat sich mehr Zeit genommen und die Menschen von Lampedusa haben ihm viel von sich erzählt. Von denen, die weggingen und denen, die zurückkamen, von ihren eigenen Lebensträumen, von den täglichen Widrigkeiten, den Versorgungslücken, der Langeweile. Von dem Wunsch, der Insel den Rücken zu kehren und der Unmöglichkeit, woanders zu leben. Die Lampedusani zeichnen ihre Insel als einen Ort der Übergänge. Und was uns aus der Ferne erstaunt, wird durch Reckingers Buch verständlich: Die Begegnung mit dem Fremden lässt wenig Raum für rassistische Projektionen.

      Lampedusa
    • In weiten Bereichen der globalen agrarischen Lebensmittelproduktion herrschen ausbeuterische und sklavereiähnliche Verhältnisse. Trotz zum Teil deutlicher Unterschiede nach nationalen, regionalen oder Branchenkontexten muss von einem strukturellen Problem gesprochen werden. Dieses Buch dokumentiert Beiträge von Aktivist*innen, Journalist*innen, Unternehmer*innen, Wissenschaftler*innen, migrantischen Arbeiter*innen und Politiker*innen. Dabei werden spezifische Wissensbestände quer zur Hierarchie der globalen Wertschöpfungskette in der Lebensmittelproduktion artikuliert. Konkrete Beispiele und aktuelle Forschungen zur Problematik der Ausbeutung migrantischer Arbeitskräfte u. a. aus Süditalien, Deutschland, Spanien und Kanada verweisen auf die systematisch benachteiligenden Bedingungen mobiler und migrantischer Arbeit. Das Buch spannt den Bogen zwischen Produktion, Verarbeitung, Lebensmittelhandel und Konsum, benennt Potenziale solidarökonomischer Ansätze und lotet wissenschaftliche, politische und ökonomische Interventionen aus.

      Hungerlöhne, Slums, Illegalisierung
    • G. Reckinger: Der Mittelmeerraum: Migration und Mobilität – C. Ulf: Odysseus – der gescheiterte Leader – G. Fuchs: Von Reisen und Abenteuern im mediterranen ‚Heidenland‘: Schlaglichter auf die italienische Erzählliteratur von Boccaccio bis Pulci – B. Burtscher-Bechter: Von bereichernden Begegnungen, spielerischen (Re-)Konstruktionen und zerstörerischer Auflösung. Mittelmeeridentitäten und Raumvorstellungen bei Amin Maalouf, Malika Mokeddem und Mathias Énard – L. Kissová: „Italia, basta col dare cittadinanza ai morti, dai diritti ai vivi“. Die Tragödie vor Lampedusa 2013 im Kontext der italienischen Migrationspolitik – C. Bauer: Das andere Kap Europas? Mit Papst Franziskus und Jacques Derrida nach Lampedusa – B. Mertz-Baumgartner: „Correr es mi destino… Clandestino, ilegal“ (Manu Chao). ‚Illegale‘ Immigration in literarischen Texten und Filmen der Romania.

      Von der Odyssee zum europäischen Grenzregime