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Bookbot

Holger Schaeben

    Es ist ein hartes Leben in der Provinz, aber einer musste es tun
    Am Nachmittag kommt der Führer
    Meer Jung Frau
    Der Sohn des Teufels
    • Seitdem Alice Munro – die Meisterin der Shortstory – 2013 den Literaturnobelpreis erhielt, erlebt die Kurzgeschichte eine kleine Renaissance. Holger Schaeben ist ein Autor, der die Kurzgeschichte liebt. Seltsame Liebe, die Kurzgeschichte… ihre Sprache ist lakonisch, ihre Prosa skizzenhaft, ihr Prinzip die Reduktion, ihre Handlung komprimiert, die Situation konfliktreich, was sie uns sagen will, erschließt sich nicht auf den ersten Blick, sie gibt uns Rätsel auf, spricht zu uns in Andeutungen, Metaphern, Symbolen, sie formuliert mehrdeutig, doppelbödig, manchmal benutzt sie die Alltagssprache, den Dialekt, sie vermeidet Deutungen und Lösungen und am Ende bleiben Fragen offen. Wie kann man so etwas lieben? Man kann, wenn man die Stories von Holger Schaeben gelesen hat. Seine Schreibe ist inspiriert von Glauser, Frisch, Hemingway, Peter Stamm oder A. L. Kennedy. Seine Sprache ist trocken, hart und nah am Leben. Seine Figuren sind wie seine Sprache. Seine Frau-Mann-Beziehungen taumeln zwischen Verlockung und Verlust.

      Meer Jung Frau
    • Am Morgen des 12. März 1938 erreichen erste Panzereinheiten der deutschen Wehrmacht Salzburg. Hitler greift nach seinem Heimatland. Über Nacht übernehmen die Nazis die Macht in ganz Österreich. Mit dem ›Anschluss‹ an das Deutsche Reich beginnen Angst und Terror. Besonders Juden sind den braunen Häschern ausgesetzt. Doch der Umsturz kennt auch Profiteure. Holger Schaeben verfolgt die Ereignisse über 12 Monate hinweg. Tag für Tag und immer wieder aus anderer Perspektive. Hauptakteure sind Franz Krieger und Walter Schwarz, der junge Fotoreporter im Dienst der Nazis und der verfemte jüdische Kaufmann. Zum Personal gehören weiterhin Bundeskanzler Kurt Schuschnigg, Arturo Toscanini und die Trapp-Familie, zahllose Nazigrößen und einfache Bürger. Mit viel Lust am historischen Detail folgt Schaeben ihren Spuren. Die Momentaufnahmen menschlicher Schicksale fügen sich zu einem packenden Panorama. Ein Jahr im Fokus der Weltpolitik wird wieder lebendig.

      Am Nachmittag kommt der Führer
    • Ist Dorf doof oder einfach genial? Der Autor Holger Schaeben ist ein typisches Stadtei. Also genau der richtige Proband, um das Leben auf dem Land zu probieren. Ahnungslos wie Landleben eigentlich geht und gleichzeitig hoffnungslos verliebt in das bayerische Oberland, zieht er mit Frau und Kind raus aus der rheinischen Großstadt, rein in ein weißblaues Dorf. Mehr als eine Autostunde von der Zivilisation (München) entfernt, aber ganz nah am totalen Idyll baut er ein Haus im Epizentrum der Holzschnitzer und Lüftlmaler. Und bald erkennt er: 'Es ist ein hartes Leben in der Provinz'. Doch so schnell gibt er nicht auf ('Aber einer musste es tun') und schreibt ein Buch darüber. Kein Zweifel: In diesem Buch spricht ein Kenner des echten Landlebens, ein Städter, der mit Lust tief in die unterschiedlichsten Landmaterien eingedrungen ist, der sich investigativ unter die Landbevölkerung gemischt und in ihre wahren Gesichter geblickt hat. Ein Autor, der sich ganz ungeniert lustig macht ü̈ber das Land, aber die Landlust dennoch nicht ganz verteufelt. Ja, es ist ein hartes Leben in der Provinz, aber ein herrliches Lesen daüber: ironisch, kritisch, bissig, aber auch nachdenklich und einfühlsam. Wahrlich: Land kann ganz schön fruchtbar sein, wenn man es literarisch beackert. So pointiert wie Schaeben hat lange keiner mehr über das Thema Landleben geschrieben.

      Es ist ein hartes Leben in der Provinz, aber einer musste es tun