Was verbirgt sich hinter dem Begriff »Gerechtigkeitsgefühle«? Inwieweit spielt die gefühlte Legitimität von Recht eine Rolle? Um diesen Fragen auf die Spur zu kommen, mobilisiert der Band rechtsanthropologische, rechtssoziologische und kulturpsychologische Ansätze. In ethnographischen Fallstudien zu Madagaskar, zum Südsudan, zu Indonesien, Israel/Palästina, Peru, Uganda und Südafrika werden Gerichtssäle, Grenzübergänge, Besprechungsräume, Büros und offizielle Dokumente ebenso analysiert wie Alltagspraktiken, Mediendiskurse, Demonstrationen und Debatten in den Social Media.
Jonas Bens Reihenfolge der Bücher





- 2017
- 2014
Fußball. Macht. Politik.
Interdisziplinäre Perspektiven auf Fußball und Gesellschaft
Dieses Buch wirft einen kritischen Blick auf die sozialen, machtpolitischen, historischen und mythischen Strukturen des populären Fußballsports. Die Verquickungen von Fußball mit Prozessen von Macht und Politik werden an verschiedenen Fallstudien durch Beiträge aus unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtet: Kulturanthropologie, Geschichte (Maya und Inka), Politik, Journalismus, Kommunikationswissenschaften, Gender Studies, Sportwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Soziologie. Eine Lektüre lohnt sich nicht nur für Fußballfans, sondern für alle, die sich für ungewohnte Perspektiven und überraschende Einsichten in Geschichte und Gegenwart begeistern können.
- 2013
Ethnie als Rechtsbegriff
- 110 Seiten
- 4 Lesestunden
Der Titel des Buches vermeidet die Begriffe 'Rechtsethnologie' und 'Anthropologie des Rechts', weshalb zu Beginn klargestellt werden muss, dass diese Felder nicht im Fokus stehen. Stattdessen wird ein methodischer Ansatz gewählt, der Mensch und Recht als 'Momente einer umfassenderen Sprechstruktur' begreift. Im Kern wird ein diskurstheoretischer Ansatz verfolgt, der für die neuere kulturanthropologische Forschung typisch ist. Der Blick in die juristische Kommentarliteratur erfolgt nicht nur aus der Perspektive des informationsinteressierten Juristen, sondern auch als ethnologischer Blick, der darauf abzielt, 'verborgene anthropologische Diskurse' aufzudecken und zu untersuchen. Es wird eine Analyse auf zwei Ebenen vorgenommen: Der rechtliche Text wird mit den Methoden der Rechtswissenschaft gelesen, während der dahinterliegende Text, der verborgene Diskurse transportiert, mit einem diskursanalytisch informierten Blick der anthropologischen Methode betrachtet wird. Ziel ist es, diese beiden eng verflochtenen Ebenen zunächst zu trennen und dann unter veränderten Konfigurationen in einen Dialog zu bringen. Dies führt zu einer methodischen Spannung zwischen dem zur Essentialisierung neigenden Recht und der zur Deontologisierung neigenden Kulturanthropologie. Diese Spannung kann jedoch dazu beitragen, einen klareren Ansatz hinsichtlich des Phänomens der ethnischen Diskriminierung zu finden, was eine zentrale These darstellt.