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Imke Müller-Hellmann

    1. Jänner 1975
    Leute machen Kleider
    Verschwunden in Deutschland
    • Verschwunden in Deutschland

      • 182 Seiten
      • 7 Lesestunden
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      Engerhafe, ein Flecken in Ostfriesland, 1944: Das Konzentrationslager der Nationalsozialisten liegt mitten im Dorf, ein abgelegenes Außenlager des KZ Neuengamme, errichtet für 62 Tage zum Bau des Friesenwalls. 2000 Gefangene, ausgesetzt der Kälte, dem Hunger und dem Prügeln der Wächter. 68 Polen, 47 Niederländer, 21 Letten, 17 Franzosen, 9 Russen, 8 Litauer, 5 Deutsche, 4 Esten, 3 Belgier, 2 Italiener, 1 Slowene, 1 Spanier, 1 Tscheche und 1 Däne sterben. Engerhafe heute: Ein Stein auf dem Friedhof erinnert an die 188 Ermordeten. `Wer ist hier begraben?´, fragt Imke Müller-Hellmann ihre Großmutter, die 1944 27 Jahre alt war und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Lager lebte. `Die Großmutter schwieg und konnte sich den Namen nicht zuwenden´, sagt Müller-Hellmann, `aber ich kann es.´ Elf Familien der KZ-Opfer macht sie ausfindig. Sie reist zu ihnen nach Frankreich, Polen, in die Niederlande, nach Dänemark, Spanien, Lettland und Slowenien. Dort hört sie von Widerstandsgruppen und Partisanen, vom Spanischen Bürgerkrieg und vom Warschauer Aufstand, vom Schweigen in den Familien und dem Leid der Hinterbliebenen. Sie schreibt das Gehörte auf und gibt den Toten damit ihre Geschichten zurück.

      Verschwunden in Deutschland
    • Leute machen Kleider

      Eine Reise durch die globale Textilindustrie

      Ein ganz alltäglicher Morgen: Aufstehen, ins Bad gehen, sich ankleiden. Doch was wäre, wenn die Menschen, die unsere Kleidung hergestellt haben, aus dem Schrank klettern würden? Imke Müller-Hellmann nimmt ihre Lieblingskleidungsstücke und reist nach Bangladesch, Vietnam, Portugal, Schwäbische Alb, Thüringen und China. Sie trifft die Näherin ihrer Fleecejacke, den Textilveredler von Slip Claudia und die Spinnerin des Garns ihrer Wandersocken. Interviews mit Firmenchefs in deutschen Luxushotels und Managern auf staubigen, bengalischen Pisten geben Einblicke in die Branche. Was träumt eine Wanderarbeiterin in China, die 10 bis 12 Stunden am Tag unter Neonlicht näht? Was erhofft sich ein Näher in Bangladesch von seiner Zukunft? Die Autorin zeigt, wie viel Beharrlichkeit nötig ist, um die Namen der Zulieferer zu erhalten und die Menschen hinter der Kleidung kennenzulernen. Diese Reise durch die globale Textilproduktion ist voll persönlicher Begegnungen und überraschender Einblicke in eine vernetzte, gigantische Industrie. Das Buch erzählt von den Menschen, die scheinbar weit weg sind, deren Arbeit wir jedoch täglich auf unserer Haut tragen.

      Leute machen Kleider