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Bookbot

Angelika Grubner

    Geschlecht therapieren
    Die Macht der Psychotherapie im Neoliberalismus
    • Angelika Grubner unterzieht die Psychotherapie einer machttheoretischen Überprüfung und zeigt, wie eng sie mit dem Neoliberalismus verstrickt ist. In neoliberalen Zeiten ist alles »psychisch«. Sei es die gelungene Partnerschaft, der berufliche Erfolg, die körperliche Fitness oder aber Beziehungsprobleme, Arbeitslosigkeit und sogar Armut - alles und jedes wird einer psychologischen Betrachtung unterworfen. So wundert es nicht, dass die Psychotherapie einen noch nie dagewesenen Zustrom erfährt. Wie aber kommt es, dass sowohl in der einschlägigen Fachliteratur als auch innerhalb der psychotherapeutischen Community dem parallelen Aufstieg von neoliberaler Ideologie und dem kolportierten Bedarf nach Psychotherapie kaum Aufmerksamkeit geschenkt wird? Wie lässt sich erklären, dass die psychotherapeutisch Tätigen den Eindruck vermitteln, sie stünden jenseits aktueller Machtverhältnisse und würden nur bei Bedarf helfend intervenieren? Unter Rückgriff auf die philosophischen Überlegungen Michel Foucaults unterzieht Angelika Grubner die Psychotherapie einer machttheoretischen Prüfung. Es wird gezeigt, dass sie mit dem Neoliberalismus in einer schier unentwirrbaren Liaison verstrickt ist und die Idee eines machtfreien psychotherapeutischen Raumes eine naive, irreführende Illusion - mit erheblichen Konsequenzen - darstellt.

      Die Macht der Psychotherapie im Neoliberalismus
    • Die theoretische Auseinandersetzung mit Geschlecht ist im Kontext systemischer Therapien seit den 1990er Jahren verstummt, während die Entwicklung feministischer Theorien und dekonstruktivistischer Ansätze weitgehend ignoriert wird. Dies ist bemerkenswert, da das Konstruieren und Dekonstruieren von Wirklichkeiten zentrale Aspekte systemischer Therapien sind. Die Dekonstruktion von Geschlecht hat jedoch im systemtherapeutischen Diskurs noch nicht stattgefunden, wodurch Geschlecht in einem metaphysischen Bereich verbleibt. Dieses Buch thematisiert diese Lücke und zeigt, dass sowohl radikaler Konstruktivismus als auch sozialer Konstruktionismus als Grundlagen des narrativen Ansatzes keine ontologischen Letztbezüge aufweisen. Das derzeit dominante Geschlechtermodell der Sex/Gender-Trennung, das mit der „naturhaften“ Zweigeschlechtlichkeit verknüpft ist, erweist sich im systemischen Denken als theoretisch nicht haltbar. Daher wird ein neues Konzept benötigt, das Geschlecht im Sinne narrativer systemischer Therapie denkt. Die Autorin verbindet den narrativen Ansatz, basierend auf Michel Foucault, mit Judith Butlers politisch-philosophischer Gendertheorie. Daraus entsteht eine neue psychotherapeutische Haltung zu Gender, die den systemischen Anspruch erfüllt, die Anzahl der Möglichkeiten zu erweitern.

      Geschlecht therapieren