Interkulturelles Philosophieren
Kant und Foucault in der afrikanischen Gegenwartsphilosophie




Kant und Foucault in der afrikanischen Gegenwartsphilosophie
Neue Perspektiven in Philosophie und Kulturwissenschaft
Michel Foucault gilt als einer der wichtigsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Marita Rainsborough untersucht die aktuelle Relevanz seiner Philosophie unter Bezug auf die post- und dekolonialen Theorien von Mbembe, Bhabha und Mignolo im globalen Kontext. Dabei bezieht sie auch die Philosophie von Judith Butler und Byung-Chul Han sowie den Neuen Realismus in ihre kritische Lektüre mit ein und macht die bislang in der Rezeption vernachlässigten philosophischen Bezüge zu Bloch und Kant stark. Mit der Betrachtung des Subjekts zwischen Wissen, Macht, Ethik und Ästhetik ergeben sich so eine Gesamtschau des Foucault'schen Werkes sowie neue Aspekte für die philosophische Auseinandersetzung mit diesem französischen Klassiker.
Eine diskursanalytische Untersuchung
Rachel de Queiroz (1910-2003) gilt als eine der bedeutendsten AutorInnen Brasiliens im 20. Jahrhundert. Die Frage nach der Konstitution des Subjekts ist Ausgangspunkt für die Untersuchung ihrer sieben Romane. Sie ermöglicht gleichzeitig einen Blick auf das brasilianische Subjekt und auf Brasilien mit seiner Geschichte und Kultur, ausgehend von den involvierten Diskursen wie Ökonomie, Recht, Politik, Gender, Theater, Film und brasilidade . Im Gegensatz zu den bekannten diskursanalytischen Verfahren ist die subjektorientierte Diskursanalyse auf der Basis von Foucault und Butler zugleich kontextbezogen und nah am literarischen Text in seiner ästhetischen Verfasstheit. Foucaults Theorem von Literatur als Spiel der Quasi-Diskurse, das seine Literaturtheorie in einem neuen Licht erscheinen lässt, wird dieser Analyse zugrunde gelegt.