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Bookbot

Andreas Thier

    Kontinuitäten und Zäsuren in der europäischen Rechtsgeschichte
    1914
    Steuergesetzgebung und Verfassung in der konstitutionellen Monarchie
    Hierarchie und Autonomie
    • Hierarchie und Autonomie

      • 573 Seiten
      • 21 Lesestunden

      Im mittelalterlichen Bischofsamt verflochten sich politische Herrschaft und kirchliche Leitungsbefugnisse. Die Wahl und die Einsetzung von Bischöfen zählten deswegen zu den wichtigsten Themen kirchlicher, aber auch weltlicher Normsetzung. Seit der Spätantike entstanden deswegen langgestreckte Traditionen von Regelungen der Bischofsbestellung. Hier verbanden sich Vorstellungen hierarchisierter Ordnung und autonomer Selbstentscheidung mit Konzeptionen von der Wahl als regelhaft geordnetes Verfahren. Diesen Entwicklungen geht die Arbeit nach. Den Ausgangspunkt der Untersuchung bildet die Ekklesiologie Cyprians von Karthago, dessen Ideen und Begrifflichkeiten der konziliaren und päpstlichen Normbildung wichtige Impulse geben sollten. Doch im Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter gewannen auch andere Elemente an Einfluss wie etwa die hierarchische Bindung der Bischofsbestellung oder der Konsens der Betroffenen. Die dabei entstehenden Ordnungsansätze sollten bis zum zwölften Jahrhundert wesentliche Ansatzpunkte kirchlicher und weltlicher Normgebung bilden. So lieferte die spätantike Tradition auch die Bausteine für die Konzeptionen zur Neugestaltung der Bischofsbestellung in der Zeit von Kirchenreform und Investiturstreit. Wesentliche Voraussetzung dieser Entwicklungen waren die kirchlichen Kanonessammlungen, die die stete Präsenz der spätantiken Tradition garantierten. Gerade hier zeigt sich die ausgeprägte Wechselwirkung zwischen Schriftlichkeit und Recht im Zusammenhang der kirchlichen Kultur des Mittelalters.

      Hierarchie und Autonomie
    • Die Geschichte der Steuergesetzgebung ist eng mit der Verfassungsgeschichte verbunden, insbesondere in der deutschen konstitutionellen Monarchie. Der Konflikt zwischen verschiedenen Interessengruppen bezüglich der Steuerlast steht im Spannungsverhältnis zwischen parlamentarischen Teilhabebestrebungen und dem monarchischen Alleinherrschaftsanspruch, was die Handlungsfähigkeit des Steuergesetzgebers gefährdet. Dies führt dazu, dass das Steuerrecht institutionell erstarren und den Bezug zur sozialen sowie wirtschaftlichen Realität verlieren könnte. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Reform- und Wandlungsfähigkeit der deutschen konstitutionellen Monarchie während der Industriellen Revolution, insbesondere die Reorganisation des preußischen Staatssteuergefüges zwischen 1871 und 1893. Die Gewichtung innerhalb des institutionellen Gefüges von Abgeordnetenhaus, Herrenhaus und monarchischem Staatsministerium verändert sich im Laufe der Zeit, wobei das Abgeordnetenhaus zunehmend Einfluss auf den Steuerreformprozess gewinnt. Dies spiegelt sich im Wandel des Selbstverständnisses des preußischen Parlaments wider, das zum Forum für den Interessenausgleich zwischen Grundbesitz und beweglichem Kapital wird. Auch das Verhältnis zwischen Preußen und dem Reich ist im ständigen Wandel, was in Bismarcks Konzept einer „föderalen Finanzreform“ und deren Scheitern deutlich wird. Zudem verändern sich die Zielsetzungen der Steuergesetzgebung, die sich

      Steuergesetzgebung und Verfassung in der konstitutionellen Monarchie
    • Im Jahr 2014 waren es einhundert Jahre, seit der Erste Weltkrieg zum Ausbruch kam und tiefe Spuren in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur hinterließ. Bis heute steht „1914“ für ein Geschehen, das in der Vielschichtigkeit seiner Abläufe und Konsequenzen nur schwer zu erfassen ist. Dem entspricht das breite thematische Spektrum dieses Bandes. In seinen Beiträgen rücken die politischen Ursachen und weltgeschichtlichen Konsequenzen des Ersten Weltkriegs ebenso in den Blick wie die Auswirkungen der Kriegsgeschehnisse auf die Medizin, das Recht, die Theologie, die Wirtschaft und die Kultur des Politischen. Gefragt wird aber auch nach Veränderungen im Rollenverständnis der Frau und nach der Bedeutung der kriegerischen Gewalterfahrung. So entsteht ein Querschnitt der Perspektiven und Überlegungen, die in der gegenwärtigen Diskussion um den Ersten Weltkrieg wesentlich geworden sind. Mit Beiträgen von: Arnd Bauerkämper • Rüdiger vom Bruch • Marc Chesney • Flurin Condrau • Oliver Diggelmann • Karen Hagemann • Rudolf Jaun • Julia Barbara Köhne • Jörn Leonhard • Carlo Moos • Herfried Münkler • Georg Pfleiderer • Dirk Schumann • Jakob Tanner • Andreas Thier

      1914
    • Das Europäische Forum Junger Rechtshistorikerinnen und Rechtshistoriker bietet dem wissenschaftlichen Nachwuchs die Möglichkeit zum Meinungsaustausch und zur Information über aktuelle Tendenzen der rechtsgeschichtlichen Forschung. Die Vorträge des Münchener Forums 1998 werden in diesem Band in gedruckter Fassung vorgelegt. Das thematische Spektrum reicht von der Antiken Rechtsgeschichte über die Geschichte des ius commune bis hin zur juristischen Zeitgeschichte.

      Kontinuitäten und Zäsuren in der europäischen Rechtsgeschichte