Seit der „Emmely-Entscheidung“ des BAG im Jahr 2010 ist die Bagatellkündigung ein viel diskutiertes Thema. Die Mitnahme von Gegenständen wie einem alten Kinderreisebett oder Kiwis hat die Debatte über die Zulässigkeit und Voraussetzungen einer außerordentlichen Kündigung aufgrund von Bagatelltaten in Deutschland angestoßen. Es stellt sich die Frage, ob solche Kündigungen gerechtfertigt sind und ob es Grenzen gibt, unterhalb derer eine Kündigung nicht mehr zulässig erscheint. Zudem wird diskutiert, ob langjährig beschäftigte Arbeitnehmer anders behandelt werden sollten als andere. Die vorliegende Arbeit analysiert das deutsche Recht zur Bagatellkündigung und berücksichtigt die dazugehörige Rechtsprechung. Dabei werden auch die Festlegung einer Bagatellgrenze sowie das Konzept des Vertrauenskapitals und dessen unklare Anwendung thematisiert. Angesichts der Globalisierung und der Verflechtung der europäischen Arbeitsmärkte wird ein Vergleich mit den Rechtsgrundlagen in England und Spanien angestellt. Die dortige Rechtsprechung wird als Spiegel der Rechtsanwendung betrachtet und die Ergebnisse werden mit der deutschen Rechtslage verglichen, um festzustellen, ob es im deutschen Recht vergleichbare Strukturen bezüglich einer Bagatellgrenze oder des Vertrauenskapitals gibt.
Aylin Alexandra von Radziewski Reihenfolge der Bücher

- 2014